Sport/Wintersport/Ski-WM 2019

Entwarnung bei Hirscher: WM-Antritt nicht in Gefahr

Der Höhepunkt des Ruhetages bei der Ski-WM in Aare hätte die für 17.00 Uhr geplante große, internationale Pressekonferenz mit Superstar Marcel Hirscher (29) werden sollen. Um 14.32 Uhr kam Hektik im Pressezentrum auf, Pressesprecher Stefan Illek teilte die Erkrankung des zweifachen Titelverteidigers und Absage des einzigen Medientermins vor den Rennen mit. Das Antreten ist aber nicht in Gefahr.

"Es ist eine Erkältung und Halsweh. Fakt ist aber, wenn er sich zum Medientermin setzt und eine Stunde lang redet, wird das nicht besser. Nach Beratung mit dem Physio hat man gesagt, es ist gescheiter, er macht eine Pause, um Freitag voll fit zu sein. Es geht um viel. Das ist im Prinzip alles", sagte Illek. Hätte es nicht diesen Medientermin gegeben, hätte man überhaupt nicht über die Erkrankung informiert, es handle sich um eine reine Vorsichtmaßnahme.

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Hirscher ließ sich in der Früh daheim noch behandeln und trat die Flugreise nach Östersund mit einer Stunde Verspätung an. Die Zeit im Flieger nützte er zum Schlafen, nach Ankunft in Schweden und Beratung mit dem Physiotherapeuten entschied man sich zur Absage des Medientermins.

Voller Fokus

"Wenn morgen Einfahren oder Hangfahren ist, dann wird er das auch machen", versicherte Illek. "Es ist nur so, dass es besser ist, dass es diese Pressekonferenz heute nicht gibt, zwei Tage vor der WM riskiert man nichts, der Tag morgen wird normal verlaufen." Hirscher bezog sein Appartement in Aare Fjällby, wo auch die Teamkollegen wohnen. Im Gegensatz zum Weltcupfinale vor einem Jahr sind die Zimmer renoviert worden und sehr schön.

Der Plan des siebenfachen Gesamtweltcupsiegers für Aare ist die Konzentration auf seine zwei Paradedisziplinen. Der 29-Jährige reiste dazu plangemäß erst am (heutigen) Mittwoch mit seinem Trainer Michael Pircher direkt von Salzburg nach Östersund an, von wo es weiter nach Aare ging. Hirscher trainierte zuletzt auf der Reiteralm und in Annaberg und machte von Montag bis Mittwoch Skipause.

Seine Serviceleute mit 25 bis 30 Paar Ski im Gepäck und Vater Ferdinand hatten sich am Montag mit Autos auf dem Weg in den Hohen Norden gemacht. Die hohe Anzahl Ski könnte wichtig sein, denn die Bedingungen am Rennhang könnten äußert schwierig werden. Am Mittwoch stürmte und regnete es, die Piste dürfte mit viel Salz behandelt werden. Für den Riesentorlauf am Freitag sind Plusgrade vorhergesagt.

Kein Trumpf im Ärmel

Wie fit Hirscher für die zwei Technik-Rennen ist, ist allerdings fraglich. Damit ist Österreichs in Sachen Medaillen bislang nicht allzu verwöhntes Team um ein Problem reicher. Denn mit drei Siegen, einem zweiten und einem sechsten Rang war Marcel Hirscher auch in der bisherigen Saison wieder der Erfolgsgarant im Riesenslalom.

Kein anderer Österreicher hat es aufs Podest geschafft. Der Tiroler Manuel Feller war in Alta Badia als Vierter zwar knapp dran, doch hat der Fieberbrunner zugleich auch drei Ausfälle und einen elften Rang in seiner Saisonbilanz stehen. 

Der Salzburger Roland Leitinger ist in seiner Comeback-Saison nach seinem Kreuzbandriss noch nicht auf Touren gekommen, er verpasste zwei Mal die Qualifikation für das Finale, schied in Saalbach aus und erreichte zwei Mal Rang 23.

Und Marco Schwarz schließlich muss hoffen, den Schwung aus seiner mit Bronze dekorierten Kombination von Åre mitnehmen zu können: Bei überhaupt nur zwei Starts im Riesenslalom hat der Kärntner in diesem Winter einen Ausfall und einen verpassten zweiten Durchgang vorzuweisen.

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Déjà-vu

Vor zwei Jahren bei den Weltmeisterschaften in St. Moritz war Hirscher nach dem Super-G (21.) erkrankt. Er hütete nach schlafloser Nacht wegen Gliederschmerzen und erhöhter Temperatur mit einer Wärmeflasche das Bett und musste das Abfahrtstraining für die Alpine Kombination auslassen.

Bereits am nächsten Tag trainierte er wieder Slalom, infolge gewann er noch Kombi-Silber, wurde mit dem Team Fünfter und ließ jeweils Gold in Riesentorlauf und Slalom folgen.

Marcel Hirschers Karriere:

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