Sport/Wintersport

Ski-Star Shiffrin emotional: "Misserfolg ist mir näher als Triumph"

Mikaela Shiffrin hat im vergangenen Winter so gut wie alles erreicht, was es zu erreichen gab. In der Saison 2022/23 hat sich die US-Amerikanerin zur erfolgreichsten Alpinen der Ski-Geschichte gemacht. Die Langzeit-Bestmarke von Ingemar Stenmark ist ausgelöscht, nach 14 Saisonerfolgen ging Shiffrin mit 88 Weltcup-Siegen in die Sommerpause. Die Gesamtweltcupsiegerin war im Slalom und Riesentorlauf über die ganze Saison die Beste, holte drei WM-Medaillen (Gold und zweimal Silber) und punktete auch neben der Piste mit vielbeachteten Aussagen auch zu gesellschaftspolitischen Themen.

Nun meldete sich die 28-Jährige aus der Sommerpause (in der sie, wie ihr Instagram-Profil verrät, fleißig am Trainieren ist): Mit einem langen Text an ihre Fans, in dem der Ski-Star ehrliche Worte zum Thema Scheitern findet.

 

 

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"Trotz all dem Gerede über meine Erfolge in dieser Saison und im Laufe meiner Karriere habe ich weitaus mehr Misserfolge und Kämpfe als Triumphe erlebt", schreibt Shiffrin unter ein Bild, das sie bei den Olympischen Spielen in Peking nach einem Ausfall zeigt.

Nicht perfekt

Auch, wenn es bei Shiffrin oft so wirke - Erfolg im Sport, Top-Auftreten, eine harmonisch wirkende Beziehung mit dem norwegischen Ski-Star Aleksander Aamodt Kilde - auch sie habe kaum "perfekte Tage. "Die meisten Tage im Leben verlaufen nicht perfekt – im Gegenteil", gibt sie zu. Doch die Erfahrung von Misserfolgen habe die Kraft, Menschen näher zusammen zu bringen: "Nicht jeder weiß, wie es sich anfühlt, bei Olympischen Spielen ganz oben auf dem Podium zu stehen oder Weltmeister zu werden – aber jeder, jeder einzelne Mensch weiß, wie es sich anfühlt, sich einer Herausforderung zu stellen."

"Du bist nicht allein"

Shiffrin habe festgestellt, "dass es weitaus nützlicher ist, unsere eigenen Erfahrungen zu nutzen, um uns miteinander zu verbinden, uns gegenseitig aufzurichten, mehr über andere zu verstehen und in vielen Fällen auch etwas über uns selbst zu lernen", schrieb sie am Donnerstag auf ihren Instagram-Profil. Der Hintergrund: Der internationale Aktionstag für psychische Gesundheit, an dem Shiffrin, die selbst mit Trauer und Panik-Attacken zu kämpfen hatte, Menschen mit ähnlichen Schwierigkeiten Mut zusprechen will. 

"Es ist ok, sich nicht gut zu fühlen", betont Shiffrin gerne in Interviews oder auf Social Media. "Niemand ist wirklich allein mit seinen Gefühlen, daran muss ich mich täglich erinnern, aber es ist wirklich die Wahrheit", schreibt sie. Und fügt hinzu: "Du bist nicht allein."