Ein Eishockey-Team outet sich
Von Mirad Odobašić
Im Juni 2014 wurde ein neues Kapitel schwedischer Sportgeschichte geschrieben. Kiruna IF, der Eishockey-Drittligist aus der gleichnamigen Bergbaustadt war das erste professionelle Team in Schweden, das für das LGBT (Anm.: Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual und Transgender)-Zertifikat applizierte und sich im Zuge dessen dafür entschied, künftig in Dressen mit Regenbogen-Farben zu spielen.
Vor allem die älteren Fans konnten sich mit der neuen Vereinspolitik nicht anfreunden. "Den Jungen macht es nichts aus. Ich glaube aber, dass die älteren Männer über 50 Jahre es am schwersten haben, unsere Entscheidung zu akzeptieren. Es wird eine Weile dauern, ich bin mir dennoch sicher, dass wir sie am Ende zurückgewinnen werden. Wir haben von ihnen jedenfalls kein Feedback bekommen, deshalb werden wir aber auch auf sie nicht zugehen", sagt Kohler.
Neue Horizonte
"Ich glaube, dass der Sport noch sehr traditionell geprägt ist. Die Normen sind in die Wände gemeißelt. Wenn die Wände noch da sind, bleiben auch die Normen", erklärt Kohler und genießt die Rolle des Vorreiters. "Ich glaube, dass wir eine Botschaft senden, die zeigt, dass wir das Thema sehr ernst nehmen. Die gesamte Eishockey-Community in Schweden steckt in einem Wandel. Wir lösen die Grenzen des Eishockeys auf. Es fühlt sich toll an".