Sport/Wintersport

Schladming erfüllt Mikaela Shiffrin den nächsten Lebenstraum

Neun Jahre sind vergangen, seit die besten Skifahrerinnen der Welt zuletzt in Schladming ein Rennen bestritten haben. Am Dienstag ist es nun wieder so weit, Schuld daran haben die vielen Corona-Infektionen in Flachau, wo die Frauen sonst ihren Nachtslalom austragen, dem Land Salzburg war ein Weltcup unter diesen Bedingungen zu heikel.

Nun ist also „unser Schladming“, wie Bernadette Schild einst das Flutlichtspektakel im Pongau geadelt hatte, im richtigen Schladming angekommen (18 und 20.45 Uhr/live ORF 1), und es ist eine Premiere. Denn bei der WM 2013 wurde zwar ins Zielstadion am Fuße der Planai gecarvt, allerdings untertags und dazu noch auf der Piste namens Streicher und nicht auf dem gewohnten Männer-Kurs.

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Goldener Traum

Nicht nur für die Weltmeisterin von 2013 wird damit „ein Traum wahr“, wie Mikaela Shiffrin nach ihrem Einfädler im Slalom von Kranjska Gora schrieb. Die Amerikanerin war die Frau der Stunde an diesem 16. Februar 2013.

Drei Slaloms hatte die 17-Jährige zuvor gewonnen, es waren ihre ersten von inzwischen 72 Erfolgen im Weltcup. Doch das ganze Interesse der österreichischen Fans und Medien galt Marlies Schild. 58 Tage zuvor hatte sich die Titelverteidigerin einen Innenbandriss zugezogen, am 13. Februar stand sie auf ihrem Trainingshang in Dienten am Hochkönig, um auszuprobieren, ob sie tatsächlich schon wieder fit genug ist für ein Rennen.

Eine Herde von Journalisten war eigens per Shuttlebus vom Ennstal zum Ort des Geschehens gekarrt worden, und eigentlich hatte die 31-Jährige schon mit der WM abgeschlossen, „das war ein bisserl eigenartig“, sagte die heutige Frau Raich in die zahllosen Mikrofone am Ende ihres erfolgreichen Tests. Und fügte an: „Wie schnell ich bin, weiß ich nicht.“

Am Ende gab es vor 25.000 Zuschauern Platz neun und die Erkenntnis: „Das Knie hat gut gehalten, aber das letzte kleine Bisserl fehlt schon noch.“

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Silberne Erlösung

Jubeln konnten die heimischen Fans dennoch, denn mit Michaela Kirchgasser carvte eine andere Salzburgerin zur Silbermedaille. 22 Hundertstelsekunden fehlten auf Gold, und so flossen denn auch die Tränen – allerdings jene von Freude und Glückseligkeit. Bei Michaela Kirchgasser, und auch bei Mikaela Shiffrin, die im Ziel um die Wette schluchzten.

Völlig unbeachtet gab seinerzeit übrigens eine junge Slowakin ihr WM-Debüt. Die Startnummer 33 schied im ersten Lauf aus. Nun kommt Petra Vlhova mit fünf Siegen und einem zweiten Platz im Gepäck zum sechsten Slalom der Saison und kann schon den Disziplinweltcup holen.