Eric Frenzel ist nicht zu stoppen
Von Christoph Geiler
Wer bitteschön soll diesen Eric Frenzel noch stoppen? Und was soll ihn vor allem stoppen? Wenn nicht einmal der lästige und unberechenbare japanische Wind den deutschen Kombinierer aus der Flugbahn werfen kann. Von den Kombinierer-Konkurrenten ganz zu schweigen. Die haben seit einigen Wettkämpfen immer nur das Nachsehen. Dem Dreifachsieg beim Triple in Seefeld ließ Frenzel nun beim Weltcup in Sapporo den vierten Erfolg innerhalb einer Woche folgen - der Spitzname, den sie ihm in der Nordischen Familie bereits verpasst haben, liegt da auf der Hand: Kombinator.
Die Österreicher hatten in Sapporo mit dem Kampf um die Podestplätze nichts zu tun, aber immerhin gelang zwei Athleten der Sprung in die Top Ten. Und es war kein Zufall, dass es sich dabei auch in Japan wieder um die verlässlichsten und konstantesten österreichischen Kombinierer dieses Winters handelte. Lukas Klapfer, der heuer in Schonach schon einen Weltcup gewinnen konnte, verbesserte sich im 10-Kilometer-Langlauf vom 13. auf den sechsten Rang, Bernhard Gruber kam als Zehnter ins Ziel.
Kampf um das WM-Ticket
Die beiden haben ihr WM-Ticket genauso schon in der Tasche wie der dreifache Juniorenweltmeister Philipp Orter, der die Wettkämpfe in Japan auslässt um sich in Ruhe auf den Saisonhöhepunkt vorzubereiten. Doch um die verbleibenden drei Startplätze in Falun ist ein heißer Kampf entbrannt. Routinier Willi Denifl (14.) schafft es inzwischen konstant in die Top 15 und ist dank seiner Erfahrung ein Kandidat für das WM-Aufgebot, auch der Auftritt von Christoph Bieler bei seinem Comeback nach einmonatiger Verletzungspause (fünf Rippenbrüche) gibt Anlass zur Hoffnung. Der Tiroler war nach dem Springen noch Zweiter, fiel dann aber in der Loipe wegen seiner fehlenden Wettkampfpraxis noch auf Rang 19 zurück,
Für einen anderen rotweißroten Routinier und Fixstarter bei Großereignissen sieht es hingegen schlecht aus. Mario Stecher, immerhin Doppelweltmeister und Doppelolympiasieger, konnte sich auch in Sapporo nicht für einen WM-Einsatz empfehlen. Der 37-Jährige hatte nach dem Springen als 21. eigentlich eine gute Ausgangsposition, büßte allerdings in seiner Domäne, dem Langlauf, erstaunlich viele Plätze ein und landete als 32. nicht einmal in den Punkterängen. In dieser Verfassung wird Stecher die WM wohl nur als Zuseher verfolgen.