IOC-Chef Bach erklärte die Winterspiele von Peking für beendet
Die XXIV. Olympischen Winterspiele in Peking sind am Sonntag offiziell beendet worden. IOC-Präsident Thomas Bach sprach um 21.31 Uhr Ortszeit (14.31 Uhr MEZ) im Nationalstadion von Peking die entsprechende Formel, sechs Minuten später erlosch auch das olympische Feuer. Die österreichische Fahne trug bei der Schlussfeier Johannes Strolz in die Arena. Der Skirennläufer aus Vorarlberg war mit zweimal Gold und einmal Silber Österreichs erfolgreichster Sportler bei diesen Spielen.
"Es waren wirklich außergewöhnliche Winterspiele", sagte Bach in seiner Rede. "Begrüßen wir China als Wintersportland." Der Deutsche dankte den "chinesischen Freunden" um den ebenfalls anwesenden Staats- und Parteichef Xi Jinping. Die nächsten Olympischen Winterspiele gehen 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo über die Bühne. Bach übergab die olympische Flagge, die er von Pekings Stadtoberhaupt Chen Jining übernommen hatte, daher erstmals an zwei Bürgermeister.
Österreichs Sportler holten in China 18 Medaillen, sieben in Gold, sieben in Silber und vier in Bronze. Das bedeutete am Ende Rang sieben im mit einer Rekordausbeute von Norwegen gewonnenen Medaillenspiegel. Strolz landete mit seinen beiden Titeln in der Kombination und im abschließenden Teambewerb sowie Silber im Slalom in der Rangliste der erfolgreichsten Athleten der Peking-Spiele auf Rang zehn.
20 Österreicher waren noch dabei
Die österreichische Abordnung bei der Schlussfeier im "Vogelnest"-Stadion, das 2008 bereits Schauplatz von Sommerspielen war, umfasste 20 Athleten. Neben Strolz waren nach dem in der Früh eroberten Team-Gold auch dessen Ski-Kollegen Stefan Brennsteiner, Michael Matt, Katherina Huber, Katherina Liensberger und Katherina Truppe zugegen. Dazu kamen die Eiskunstläufer Olga Mikutina, Miriam Ziegler und Severin Kiefer, Eisschnellläufer Gabriel Odor, Ski-Freestyler Marco Ladner, die Bob-Anschieber Robert Eckschlager und Markus Glück sowie das gesamte Ski-Cross-Lager. Das Gros der 106 österreichischen Olympia-Athleten war nach ihren jeweiligen Bewerben bereits abgereist - auch, um dem Corona-Protokoll Rechnung zu tragen.
Neben den strengen Corona-Maßnahmen waren die Spiele international auch von der Doping-Affäre um Russlands 15-jährige Eiskunstlauf-Favoritin Kamila Walijewa überschattet. Die Medaillen im Teambewerb, den die Russen für sich entschieden hatte, sind daher auch bei Abschluss der Spiele noch nicht vergeben. Kritische Berichte zur Menschenrechtssituation in China hielten sich in Grenzen - zumal sich ausländische Journalisten wie Olympia-Teilnehmer und Betreuer corona-bedingt nur innerhalb des "geschlossenen Kreislaufs" bewegen durften.
Nur Putin kam
Gegen das Virus zeigten die Maßnahmen aber Wirkung. Innerhalb der "Blase" gab es mit Fortdauer der Spiele immer weniger Ansteckungen, China sah damit auch seine restriktive Einreisepolitik als gerechtfertigt. Hochrangige westliche Politiker blieben den Spielen ohnehin fern. Russlands Präsident Wladimir Putin machte Xi bei der Eröffnung aber die Aufwartung und demonstrierte seine Unterstützung.
Bach ging in seiner Abschluss-Rede allerdings am Rande auch auf die Kriegsgefahr in der Ukraine ein. "Ihr habt euch umarmt, auch wenn eure Länder in Konflikt stehen", sagte der Fecht-Olympiasieger von 1976 über die Athleten, in diesem Fall den ukrainischen Ski-Freestyler Oleksandr Abramenko und seinen russischen Kontrahenten Ilja Burow. Die verbindende Kraft der Olympischen Spiele sei stärker als die Kräfte, die die Menschen trennen wollen. "Ihr gebt dem Frieden eine Chance", betonte Bach in Richtung aller Sportler. "Hoffentlich sind die politischen Führer dieser Welt inspiriert von eurer Solidarität."
Chinas Staatschef Xi wollte die Spiele laut eigenen Angaben nutzen, um rund 300 Millionen Menschen zum Wintersport zu bringen. Die chinesischen Sportler übertrafen die Erwartungen mit neun Goldmedaillen und Platz drei im Medaillenspiegel. Ihre Landsleute durften ihnen dabei aber nur vereinzelt zujubeln. Corona-bedingt waren nur in begrenztem Ausmaß lokale Zuschauer zugelassen, Fans aus dem Ausland waren gänzlich ausgesperrt.
Weiter geht's 2026 in Italien
Die Winterspiele von Mailand/Cortina sind von 6. bis 22. Februar 2026 angesetzt. In Peking bzw. der von enormer Kälte geprägten umliegenden Bergregion stehen davor von 4. bis 13. März unter Corona-Bedingungen noch die Winter-Paralympics auf dem Programm. Die nächsten Olympischen Spiele sind jene im Sommer 2024 in Paris. Deren OK-Chef Tony Estanguet versprach für in zwei Jahren olympisches "Licht am Ende des Tunnels".