Eishockey-WM: Die Folgen des Klassenerhalts
Von Peter Karlik
Die Stimmen und die Gesichter einiger Spieler des Nationalteams sagten am Sonntag viel aus. Die Nacht war lang nach dem historischen 4:0-Sieg von Österreich gegen Weißrussland und dem damit verbundenen Klassenerhalt bei der A-WM. Die Österreicher hatten auch allen Grund zu feiern.
Teamchef Roger Bader gab den Sonntag frei, das Training wurde gestrichen, der geplante Termin für das Mannschaftsfoto auf Montag vor dem bedeutungslosen Spiel gegen Tschechien (20.15, ORF Sport+) verschoben. Für den Klassenerhalt bekommen die Spieler je 1500 Euro Prämie vom Verband. Noch bevor die Vorrunde zu Ende geht, ist beinahe schon sicher, dass Österreich bei der WM 2019 in der Slowakei (10. bis 26. Mai) in eine Gruppe mit Aufsteiger Italien kommen wird.
Sicher ist auch, dass es wieder prominente Testspiel-Gegner geben wird. Geschäftsführer Christian Hartl ist in Kontakt mit dem Team Kanada, das kurz vor der WM gerne nach Wien kommen würde. Wahrscheinlich kommt Österreich auch in die European Hockey Challenge, in der es acht Spiele gegen Top-Nationen gibt.
Für Teamchef Bader ist das einer der Vorteile durch den Klassenerhalt. „Wir brauchen diese Spiele. Aus der Liga sind die Spieler das Tempo und die Intensität nicht gewöhnt.“ Der Schweizer wünscht sich auch eine Kick-off-Veranstaltung Ende Juli für alle Spieler, die für den Kader infrage kommen. Dort sollen Tests gemacht und die Spieler gebrieft werden. Das Budget fehlt noch.
Kein Limit
Verbandspräsident Gernot Mittendorfer hofft, in Gesprächen mit den Verantwortlichen der EBEL die Strukturen zu verbessern. „Wir werden Ziele definieren. Ich will, dass die Liga jünger wird und dass es Legionäre gibt, die den Österreichern weiterhelfen.“ Das von Experten geforderte Limit an Legionären (derzeit 100 bei acht Klubs) werde nicht kommen. Teamchef Bader wünscht sich: „Wir brauchen mehr Spieler, die in guten Ligen spielen. Jeder Teamtorhüter soll in seinem Klub die Nummer eins sein. Und jeder Spieler, egal in welcher Liga, soll viel und in den wichtigen Situationen spielen.“
Genau das ist wegen der 100 Legionäre in Österreich derzeit aber nicht der Fall.