Eishockey-Sensation gegen Finnland: Die Pflicht kommt erst
Von Peter Karlik
Österreichs Eishockey-Teamchef Roger Bader wirkt ein wenig schrullig, wenn er in Interviews zugibt, dass er sich für seine Verhältnisse sehr gefreut habe.
So ist der 59-jährige Schweizer eben. Niemals zu sehr enttäuscht, aber auch nie euphorisch. Das ist derzeit auch die beste Art, dieses talentierte Team zu führen. Noch nie stand Österreich nach vier Spielen mit vier Punkten in der Wertung.
Aber Vorsicht: Der Abstieg ist rechnerisch noch immer möglich.
Österreich ist das bislang einzige Team, das zwei Mal mit fünf Zahlern abgestiegen ist (2013 in Helsinki und 2015 in Prag).
Besiegt werden müssen bei diesem Modus mit den zwei Achtergruppen die richtigen Teams. Gegen Norwegen am Sonntag könnte Österreich den ersten Matchpuck haben. Wenn das nicht gelingt, dann sollte am Dienstag Großbritannien auf Distanz gehalten werden.
Die Sensationen gegen Weltmeister Kanada und Olympiasieger Finnland waren die Kür. Gegen Norwegen und vor allem gegen die Briten muss die Pflicht erfüllt werden. Erst wenn das geschafft ist, kann sich Österreich getrost als A-Nation bezeichnen. Denn dann hat das Team zum dritten Mal in Folge den Klassenerhalt geschafft.
Dann können die Spieler einmal ihren Enkeln vom 16. Mai 2024 erzählen.