Der nächste Absturz: Neujahrsspringen ohne Stefan Kraft
Von Christoph Geiler
Stefan Kraft und der Olympiabakken in Garmisch-Partenkirchen - das wird keine Liebesbeziehung mehr. Nachdem der dreifache Weltmeister in den vergangenen Jahren schon in Garmisch regelmäßig seine liebe Not hatte und sich im Wettkampf zwei Mal nicht für das Finale qualifizieren konnte, fabrizierte er am Freitag den größten Absturz seiner Tournee-Karriere.
Am Samstag darf Stefan Kraft erst gar nicht am Neujahrsspringen mitwirken. Der Tourneesieger von 2014/'15 scheiterte bereits in der Qualifikation und verpasst damit den zweiten Bewerb der 70. Vierschanzentournee.
Der Flop hatte sich im Training bereits abgezeichnet. Schon da war Stefan Kraft nur auf 102,5 und 115,5 Meter gekommen und im geschlagenen Feld gelandet. Der Qualifikationssprung ging zwar dann ein wenig weiter, doch 119,5 Meter waren zu wenig. Der 28-jährige Salzburger kam über Rang 59 nicht hinaus. "Das tut weh", meinte Kraft im ORF-Interview, "ich bin gerade leer im Kopf."
Während Stefan Kraft völlig von der Rolle war, zeigten die übrigen österreichischen Skispringer die erhoffte Reaktion auf den Tournee-Fehlstart in Oberstdorf. Allen voran Jan Hörl, der Gewinner des Weltcupspringens von Wisla sprang 138 Meter weit und beendete die Qualifikation auf dem vierten Rang. Mit dem 19-jährigen Daniel Tschofenig (7.) und dem 36-jährigen Manuel Fettner (8.) schafften zwei weitere ÖSV-Adler den Sprung in die Top Ten.
Auch Daniel Huber (18.), Philipp Aschenwald (21.) und Ulrich Wohlgenannt (31.) qualifizierten sich souverän für das Neujahrsspringen am Samstag (14 Uhr).
Deutscher Heimerfolg
Die Qualifikation endete mit einem Sieg eines Lokalmatadors. Der Deutsche Markus Eisenbichler lag am Ende 0,9 Punkte vor dem japanischen Tournee-Leader Ryoyu Kobayashi und dem Weltcupführenden Karl Geiger (GER). Die in Oberstdorf so starken Norweger konnten sich in Garmisch nicht so in Szene setzen, Daniel Andre Tande lag als bester an elfter Position.