Sport/Wintersport

Capitals-Stürmer Sondre Olden: Ein Mann für die späte Stunde

Dass ein Spiel 60 Minuten dauert, ist für die Capitals und Salzburg maximal eine Empfehlung. Vor dem sechsten Spiel der Best-of-seven-Serie im Semifinale (Dienstag, 19.15 Uhr, Sky und servushockeynight.com) gingen drei der fünf Partien und acht der elf Saisonduelle in die Verlängerung.

Wie die Spieler mit dem Nervenkitzel umgehen, wenn jeder Schuss in der Overtime die Entscheidung bedeuten kann? „Irgendwann gewöhnt man sich daran. Dann denkst du nicht mehr daran, dass es nach jedem Fehler aus sein kann“, sagte Kapitän Andreas Nödl.

Entscheidend ist aufseiten der Capitals immer öfter Sondre Olden. Der norwegische Teamstürmer erzielte in den fünf Partien gegen Salzburg vier Tore, davon die spielentscheidenden in der zweiten (2:1 in Minute 83) und in der fünften Partie (2:1 in Minute 72.).

Der 26-Jährige könnte genauso auf der Gegenseite stürmen. Salzburg wollte Olden schon im November von den bankrotten Zagrebern verpflichten, doch Ex-Trainer Poss zögerte. Und so landete er im Dezember in Wien. Jetzt ist er in den Play-offs mit 12 Scorerpunkten in 10 Partien Vierter, hinter seinen Teamkollegen DeSousa (15), Vause (15) und dem Salzburger Hughes (13). Für Trainer Dave Cameron kommen die Zahlen nicht überraschend: „Sondre hat einen hohen Eishockey-IQ. Er kann schießen, passen und laufen. Aber vor allem: Er weiß, wo er sein muss.“ Das wusste er auch am Sonntag, als er genau in jenen Raum lief, wo der Pass von Alex Wall hinkam und Olden ins Tor treffen konnte.

Der Plan

Diese Aktion war kein Zufall, wie Cameron erklärte: „Ihr Tormann kommt gerne heraus und daher haben wir öfter versucht, Seiten zu wechseln.“ Olden ergänzt: „Nach den zwei Niederlagen war dieser Sieg besonders wichtig. Jetzt fahren wir nach Salzburg, um es zu fixieren.“ Heute könnten die Wiener ins Finale einziehen. Andreas Nödl kündigt an: „Dass Salzburg gewinnen muss, ist für uns kein Nachteil. Wir spielen am besten, wenn wir uns keinen Druck machen.“

Unterdessen wurde Capitals-Stürmer und Liga-Topscorer Peter Schneider (40 Tore, 39 Assists) von den Fach-Journalisten der vier teilnehmenden EBEL-Länder vor Lars Haugen (KAC) und Chris DeSousa (Capitals) zum Spieler der Saison gewählt. „Das ist eine super Auszeichnung. Aber das große Ziel ist der Titel“, sagte der 28-Jährige.


Endergebnis, MVP-Wahl der Erste Bank Eishockey Liga2018/19

1. Peter Schneider (EV spusu Vienna Capitals) 85 Punkte
2. Lars Haugen (EC-KAC) 53
3. Chris DeSousa (EV spusu Vienna Capitals) 38
4. Nick Petersen (EC-KAC) 29
5. Oliver Setzinger (Moser Medical Graz99ers) 18
6. Adam Comrie (EC-KAC) 10
7. János Hári (Fehérvár AV19) 5
7. Jean-Philippe Lamoureux (EV spusu Vienna Capitals) 5
9. Ty Loney (Moser Medical Graz99ers) 4
10. Thomas Koch (EC-KAC) 3
10. Matthias Trattnig (EC Red Bull Salzburg) 3
10. Thomas Raffl (EC Red Bull Salzburg) 3
13. Sondre Olden (EV spusu Vienna Capitals) 2
13. Matt Caito (Moser Medical Graz99ers) 2
15. Marek Kalus (HC Orli Znojmo) 1
15. Dominique Heinrich (EC Red Bull Salzburg) 1
15. John Hughes (EC Red Bull Salzburg) 1

MOST VALUABLE PLAYER  (ab 2009/10 "Ron Kennedy Trophy")

2018/19: #3 Peter Schneider (EV spusu Vienna Capitals)
2017/18: #6 Rafael Rotter (EV Vienna Capitals)
2016/17: #21 Riley Holzapfel (EV Vienna Capitals)
2015/16: #13 Colton Yellow Horn (HC Orli Znojmo)
2014/15: #7 Brian Lebler (EHC LIWEST Black Wings Linz)
2013/14: #11 Derek Ryan (EC VSV)
2012/13: #74 Jamie Lundmark (EC-KAC)
2011/12: #72 John Hughes (HDD TILIA Olimpija Ljubljana)
2010/11: #25 Benoit Gratton (EV Vienna Capitals)
2009/10: #32 Alex Westlund (EHC LIWEST Black Wings Linz)
2008/09: #9 Thomas Koch (EC Red Bull Salzburg)