Sport/Wintersport

Alte Junggesellen, junge Ski-Artisten

Alberto Tomba, Italiens populärster Skisportler und zugleich hartnäckigster Junggeselle, war am Vorabend seines 46. Geburtstages Ehrengast in Madonna. Auch Giorgio Rocca, die Nummer 2 in Italiens alpiner Ski-Legenden-Skala, scheint optisch die ewige Jugend gepachtet zu haben. Auch er ist (nach der Trennung von einer Rechtsanwältin) wieder solo. Beim Weltcup-Nachtslalom am Dienstag stellte sich der 37-jährige als Vorläufer zur Verfügung.

Am Sonntag hatte Rocca in der staatlichen RAI bei der Fußball-Sendung "Domenica sportiva", den Schlager Lazio – Inter (1:0) analysieren dürfen. Im Gegenzug "verstärkte" Lothar Matthäus, nachdem er die steile Piste Miramonti unfallfrei bestaunt hatte, Dienstagabend in der Eurosport-Kabine das aus Ex-Slalom-Weltmeister Frank Wörndl und TV-Profi Guido Heuber bestehende Kommentatoren-Duo.

Im Skirennlauf wird derzeit alles unternommen, um sich auch bei Ski-Ignoranten in Erinnerung zu rufen. Speziell in Norditalien.

Nach den Rennen in Gröden und Alta Badia und dem Nachtslalom von Madonna di Campiglio, wo man sich um eine Ski-WM bewerben will, ködert Paganella (Provinz Trento) die Topstars mit einem Rekord-Preisgeld.

Ted Ligety und Aksel Lund Svindal haben für den Sprint-Riesenslalom, der am Donnerstag im Rahmen eines Rock-Festes über eine Kunstschneebühne gehen wird, fix zugesagt. Einziger österreichischer Teilnehmer wird höchstwahrscheinlich Marcel Hirscher sein. "Eine coole Show. Ich war schon einmal dort."

Geldregen

In Paganella wird es keine Weltcuppunkte und für Platzfahrer nur einen Händedruck geben, für den Sieger aber 70.000 Euro. Zum Vergleich: Im FIS-Weltcup erhielt der Madonna-Sieger 33.100 Euro, im FIS-Europacup wurde der Tiroler Manuel Feller, 20, für seinen Sensationssieg in Obereggen mit 1300 Euro brutto belohnt.

Österreichs Abfahrer dürfen ab heute jeweils in den Morgenstunden die Schladminger WM-Piste testen. Weder auf der Planai noch bei der letzten Abfahrt des Jahres in Bormio (29. Dezember) dabei: Max Franz. „Es ist vernünftiger, wenn der Max nach seiner Gehirnerschütterung erst im Jänner wieder fährt.“, sagte ÖSV-Trainer Gstrein nach einem Telefonat mit dem 22-Jährigen.