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Tour de France: Fünfter slowenischer Etappensieg durch Mohoric

Zwei Kilometer waren absolviert, als Patrick Konrad am Freitag auf dem Boden lag: Der Norweger Vegard Stake Laengen war auf die Grasnarbe geraten, und beim Versuch, auf die Straße zurückzukehren, stürzte der Emirates-Teamkollege von Leader Tadej Pogacar und löste eine Kettenreaktion aus. Bora-hansgrohe-Profi Konrad hatte Glück, landete im Gras und konnte weiterfahren.

Hellwach war zu Beginn der 207 Kilometer von Mourenx nach Libourne der Mann in Gelb: Pogacar pfiff Ineos’ Michal Kwiatkowski zurück, der fünf Ausreißern nachfahren wollte, während noch einige Fahrer nach dem Sturz versuchten, ins Hauptfeld zurückzukehren.

Eine Attacke nach 68 Kilometern vergrößerte die Fluchtgruppe auf 20 Mann, damit waren die Hoffnungen von Rekord-Etappensieger Mark Cavendish auf Erfolg Nummer 35 dahin.

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Den Tagessieg holte der Slowene Matej Mohoric (Bahrain-Victorious), der sich 25 Kilometer vor dem Ziel abgesetzt hatte, es war bereits sein zweiter Erfolg bei dieser Frankreich-Rundfahrt und der fünfte slowenische. Sein Landsmann Tadej Pogacar, der ja selbst schon drei Mal gefeiert wurde, rollte mit dem Hauptfeld mit mehr als 20 Minuten Verspätung ins Ziel und hat im Klassement weiter 5:45 Minuten Vorsprung auf seinen ersten Verfolger, den Dänen Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma).

"Ich habe einfach nur mein Bestes gegeben", sagte Matej Mohoric. "Ich habe auf die Entstehung einer Ausreißergruppe gewartet und dann geschaut, ob ich da dabei sein kann. Es war eine Riesenanstrengung, um dahin zu kommen. Wir haben dann versucht, die Geschwindigkeit so hoch wie möglich zu halten. Ein bisschen enttäuscht war ich, dass es keiner meiner Teamkollegen in die Gruppe geschafft hat. Und am Ende habe ich meine Beine dann bis ans Limit gebracht. Zum Glück hat es geklappt."

Unmittelbar vor der Einfahrt ins Ziel schloss der slowenische Meister einen imaginären Reißverschluss über seinen Lippen und verdeckte mit der Hand seinen Mund. "Auf den letzten Kilometern habe ich daran gedacht, dass vor zwei Tagen die Polizei bei uns im Hotel war. Sie haben alles durchsucht, aber natürlich nichts gefunden. Einerseits ist es eine gute Sache, dass es gemacht wird, aber andererseits ist es natürlich nicht so toll, wenn die Polizei in dein Zimmer kommt und dein Handy durchschaut. Aber ich habe nichts zu verstecken."

Am Samstag wird im 30,8 Kilometer langen Einzelzeitfahren von Libourne nach St-Émilion die letzte Frage zum Thema Gesamtsieg beantwortet.

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19. Etappe (Mourenx–Libourne, 207 km): 1. Mohoric (SLO) Bahrain-Victorious 4:19:17, 2. Laporte (FRA) Cofidis +58, 3. Pedersen (DEN) DSM gl. Zeit, 21. Hirschi (SUI) +20:50, 26. Pogacar (SLO) beide Emirates, 46. Vingegaard (DEN) Jumbo-Visma, 51. Carapaz (ECU) Ineos, 62. O'Connor (AUS) Israel, 73. Haller (AUT) Bahrain-Victorious, 83. Kelderman (NED), 88. Konrad (AUT), 139. Pöstlberger (AUT) alle Bora-hansgrohe alle gl. Zt

Gesamt: 1. Pogacar 79:40:09, 2. Vingegaard +5:45, 3. Carapaz +5:51, 4. O'Connor +8:18, 5. Kelderman (NED) Bora-hansgrohe +8:50, 27. Konrad +1:22:39, 117. Pöstlberger +3:43:24, 127. Haller +3:58:05.

Samstag: Libourne–St-Émilion (Einzelzeitfahren, 30,8 km).