Sport/Tennis

Zverev glaubt an mehrere Corona-Fälle: "Werden nicht getestet"

Alexander Zverev hat am Mittwoch nach seinem Drittrunden-Einzug bei den Australian Open in Melbourne aufhorchen lassen. Der Olympiasieger glaubt, dass der Franzose Ugo Humbert nicht der einzige positive Corona-Fall ist, weil die Turnier-Organisatoren laut seinen Aussagen überhaupt keine Tests vornehmen und die Spieler sich frei bewegen können. Tennis Australia hat bisher dazu keinen Kommentar abgegeben.

"Ich glaube, dass einige Spieler es hatten, als sie angekommen sind und einige, glaube ich, haben es jetzt. Wir werden nicht getestet", erklärte der als Nummer drei gesetzte Zverev. Zwar müssen Spieler komplett geimpft sein, damit sie bei den Australian Open einreisen dürfen, wie der Fall Novak Djokovic ja aufsehenerregend gezeigt hat, doch mit dem Testprotokoll sieht es beim Grand-Slam-Turnier offenbar traurig aus. Laut dem australischen Sender ABC News müssen Spieler tägliche Antigentests auf eigene Verantwortung machen. Beaufsichtigte Tests werden nur bei der Ankunft sowie zwischen dem Tag fünf bis sieben danach gemacht.

Kritik

Auch der Australier Bernard Tomic hatte schon in der Qualifikation das Test-Protokoll kritisiert. "Ich kann nicht glauben, dass niemand getestet wird. Sie erlauben den Spielern auf den Platz zu gehen einfach mit Schnelltests in den eigenen Zimmern - keine offiziellen PCR-Tests", hatte Tomic erklärt. Zwei Tage später war er selbst positiv.

Zverev nimmt seinen Schutz laut seinen Aussagen selbst in die Hand. "Ich bin hier, um das Turnier zu spielen. Ich sehe, dass es in Melbourne und in Australien viele Fälle gibt. Ich mache also nicht viel draußen, ich war in keinem einzigen Restaurant", erzählte Zverev. Nur im Hotelzimmer und auf den Plätzen sei er gewesen. "Also mache ich eine Art Bubble für mich selbst, einfach weil ich kein Risiko eingehen will und mir selbst die beste Chance geben will, hier gut abzuschneiden."

Auf die Turnierleitung rund um den seit der Djokovic-Saga sehr schweigsamen Craig Tiley wirft dies neuerlich gar kein gutes Licht. Dem "happy Slam", als der das erste Tennis-Grand-Slam-Turnier des Jahres gerne bezeichnet wird, steht möglicherweise wegen seiner Corona-Politik neuerlich Ungemach bevor.