Sport/Tennis

Vor 25 Jahren: Thomas Musters Titel für die Gerechtigkeit

Es war einer der emotionalsten Turniersiege von Thomas Muster, vielleicht sogar der emotionalste. Heute vor 25 Jahren, am 30. März 1997, holte Thomas Muster in Key Biscayne nahe Miami den letzten seiner insgesamt 44 Turniersiege. Und durfte das, was ziemlich genau acht Jahre zuvor ein betrunkener Autofahrer verhindert hatte, indem er den Topstar auf einem Parkplatz niederfuhr: ein Finale beim Masters-Turnier in Florida zu spielen. Am 1. April 1989 konnte Muster nicht zum Endspiel gegen Ivan Lendl antreten, lag stattdessen mit einer schweren Knieverletzung im Krankenhaus (Muster heute: „Ich war froh, dass ich noch lebte“).

Acht Jahre später blieb er abends im Hotel und schnappte sich tags darauf den Titel beim Hartplatz-Event – in einem Endspiel, das so gar nicht nach dem Geschmack der US-Fans war: Muster schlug im Halbfinale Jim Courier, der jedoch seinen Zenit damals schon überschritten hatte. Der Spanier Sergi Bruguera überraschte mit seinem Dreisatz-Erfolg über den topgesetzten Pete Sampras schon mehr. Vor allem, weil der French-Open-Champion der Jahre 1993 und 1994 noch mehr als Muster als Sandplatz-Spezialist gegolten hatte und zudem nur als Nummer 30 des Turniers gesetzt war.

 

Klare Angelegenheit

Im Finale konnte Bruguera auch nur im ersten Satz Paroli bieten, Muster siegte 7:6, 6:3 und 6:1. „Es ist sehr emotional für mich, wenn ich daran denke, was vor acht Jahren geschehen ist“, sagte Muster damals, „ein Kreis hat sich geschlossen.“ Es war ein Happy End mit achtjähriger Verspätung.

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