Tennis: Italiener gewinnt ein Game, ohne den Ball zu berühren
Sowas hat die Tennis-Welt wohl noch nie gesehen. Zumindest nicht im professionellen Bereich. Beim ATP-Cup in Melbourne gewann der Italiener Fabio Fognini in der Nacht auf Mittwoch gegen den Franzosen Benoît Paire 6:1,7:6. So weit, so gut.
Doch was bereits im ersten Satz beim Stand von 1:1 passierte, hat selbst den siegreichen Italiener verdutzt. Fognini ging mit 2:1 in Führung, nachdem Paire alle acht Aufschläge seines Spiels versemmelte. Die ersten drei gingen direkt ins Netz, die fünf folgenden brachte der 31-Jährige nicht ins Feld.
Und das, obwohl der Mann aus dem südlichen Avignon in Frankreich die Nummer 28 der Weltrangliste ist und mit 1,96 Metern Körpergröße eigentlich beste physische Voraussetzungen für ein gutes Service hat. Jedoch ist Paire auch dafür bekannt, dass bei ihm Licht und Schatten wie bei kaum einem anderen Profi wechseln.
Fognini wars egal, auch durch seinen Sieg gewannen die Italiener gegen die Franzosen mit 2:1 und stehen somit im Finale des ATP-Cups, Österreich - das dritte Team in dieser Gruppe, ist so wie Frankreich ausgeschieden.
35 Doppelfehler
Allerdings dürfte ein derartiger Auftritt auch kein komplettes Novum sein. Noch schlechter servierte einst der Österreicher Julian Knowle gegen den großen Michael Stich in Kitzbühel.
"Das war, als ich in meinem Heimatort mit 17 oder 18 eine Exhibition gegen Michael Stich gespielt habe. Er war 1991 - im Jahr davor - Wimbledonsieger", erinnerte sich Knowle im Standard.
"Ein Jahr davor hatte ich dort auch in einem Schaukampf gegen Emilio Sanchez das Match meines Lebens gespielt, und dann komme ich zurück und habe keinen Ball getroffen, ca. 35 Doppelfehler. Ich wollte den Platz schon nach dem ersten Satz verlassen."