Die magische Zahl 25: Tennis-Star Djokovic könnte unsterblich werden
Von Harald Ottawa
Von illusorisch bis unrealistisch. Dass Novak Djokovic nach seiner Meniskus-Operation überhaupt in Wimbledon antreten konnte, daran glaubte sogar ein Großteil seiner Fans nicht. Als „surreal“ bezeichnet es der 37-Jährige selbst, was bisher dort geschah: Der doch klare 6:4-7:6(2)-6:4-Halbfinalerfolg über den italienischen Überraschungsmann Lorenzo Musetti brachte den Serben sogar ins Finale.
Vor wenigen Wochen wurde noch spekuliert, ob Djokovic Ende Juli überhaupt zum olympischen Tennisturnier antreten kann. Jetzt darf er in London schon auf Rekordjagd gehen. Nachdem es heuer noch nicht mit dem großen Coup klappte, steht er nun in der Neuauflage des Vorjahrs-Finale gegen den 21-jährigen Carlos Alcaraz erneut vor der Chance, den großen Schritt zur Unsterblichkeit zu tätigen.
Es wäre sein 25. Grand-Slam-Titel, während er bei den Männern längst an der Spitze steht und auch bleibt (Rafael Nadal hält bei 22), kann er sich nun auch zum Größten insgesamt küren und die Australierin Margaret Court (24) hinter sich lassen. Zudem kann er im Wimbledon-Ranking mit Rekordmann Roger Federer (acht Titel) gleichziehen.
"Nahe an der Topform"
In den ersten Runden habe er noch nicht an den Titel gedacht, sagte Djokovic. "Sondern nur, mich nicht zu verletzen und mich freier in meinen Bewegungen zu fühlen“, erklärte der Rekord-Grand-Slam-Champ. Allmählich habe er gemerkt, dass er nahe an seiner Topform sei, "und eine Chance auf den Titel habe“.
Doppelter Alcaraz?
Djokovic war 2021 übrigens der letzte Herr, der unmittelbar nach den French Open auch Wimbledon gewann. Das könnte nun der regierende Paris-Champ Alcaraz schaffen.
Auch wenn der Italiener Jannik Sinner am Montag Nummer eins bleibt, hat Wimbledon sein Traumfinale (15 Uhr MESZ, Amazon Prime), das auch Prinzessin Kate besuchen wird. Im Vorjahr siegte der Spanier im Endspiel übrigens in fünf herausragenden Sätzen.