Murray-Aus nach Führung: Das Ende eines großen Wimbledon-Traumes
Von Harald Ottawa
Es hätte eine der schönsten Heldengeschichten des Jahres werden können. Andy Murray wollte einmal noch das Tor zur Weltspitze aufstoßen. Und das an einem historischen Tag.
Genau zehn Jahre nach seinem ersten Wimbledon-Titel und dem ersten eines Briten seit Fred Perry 1936 stand der mittlerweile 36-Jährige kurz davor, mit Stefanos Tsitsipas einen absoluten Topmann zu schlagen. Mit 2:1 in Sätzen war die ehemalige Nummer eins in die am Vortag abgebrochene Partie gestartet – und musste sich am Ende 6:7, 7:6, 6:4, 6:7 und 4:6 geschlagen geben.
4:40-Stunden waren auf zwei Tage aufgeteilt gespielt. Die Partie war am Donnerstagabend nach drei Sätzen wegen der ab 23.00 Uhr Ortszeit geltenden Sperrstunde unterbrochen worden.
Murray hatte alles auf Wimbledon ausgelegt. Wollte Spielpraxis sammeln, mehr Rasenspiele als seine Gegner in den Beinen haben. Statt der stärker besetzten ATP-Turniere spielte er zwei Challenger – und gewann diese. Nur knapp verpasste der mit künstlicher Hüfte spielende Murray den Sprung in die Setzliste, und musste nun schon in Runde zwei gegen Tsitsipas ran, der nach dem Krimi gegen Dominic Thiem nun auch seinen zweiten Marathon gewann.
Djokovic souverän
Murrays Finalgegner von 2013 ist drauf und dran seinen siebenten Wimbledon-Titel zu holen. Novak Djokovic demütigte den bereits 38-jährigen Schweizer Stan Wawrinka, siegte 6:3, 6:1, 7:6 und steht damit bereits im Achtelfinale, in dem der Pole Hubert Hurkacz wartet.