Julia Grabher feierte ihre erfolgreiche Grand-Slam-Premiere
Noch etwas schüchtern stand sie auf dem Platz, unmittelbar nach ihrem ersten Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier – und lächelte wie ein Mädchen. „Ich bin mega happy, der Sieg bedeutet mir sehr viel“, meinte Julia Grabher, die nach einem 6:2-6:3-Erstrunden-Erfolg erstmals in der zweiten Runde der French Open und somit auch eines Major-Turniers steht.
Die 26-jährige Vorarlbergerin, die zuletzt in Rabat in ihrem ersten WTA-Tour-Finale gestanden war, fertigte die Niederländerin Arantxa Rus nach 85 Minuten sicher ab. „Am Anfang war ich sehr nervös, bin zum Glück aber trotzdem in Führung gegangen. Im zweiten Satz ist sie besser ins Spiel gekommen, aber mir ist dann das entscheidende Break gelungen.“
Nun folgt in Paris für sie das Bonus-Spiel: Grabher trifft auf die Vorjahresfinalistin und Nummer 6 des Turniers Cori „Coco“ Gauff (USA). „Ich freue mich auf das Spiel, bin gut in Form und freue mich auf die Aufgabe.“ Die wird freilich alles andere als leicht.
Sebastian Ofner trifft in Runde zwei am Mittwoch auf Sebastian Korda, ServusTV überträgt ab 10.50 Uhr.
Blamage für Medwedew
Mitfavorit Daniil Medwedew scheiterte völlig überraschend bereits in der ersten Runde gegen einen Qualifikanten. Der Weltranglistenzweite aus Russland unterlag nach mehr als vier Stunden dem Brasilianer Thiago Seyboth Wild in fünf Sätzen. Für den 23-Jährigen war es das erste Spiel im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers überhaupt, in der Weltrangliste ist er nur auf Position 172 zu finden.
Rassimus-Aufreger
Abseits der Courts hatte Paris gleich zwei Aufreger parat. Denn die Amerikanerin Sloane Stephens hat über einen Anstieg rassistischer Beleidigungen in sozialen Netzwerken berichtet. „Das ist meine ganze Karriere schon ein Problem. Es hat nie aufgehört, es ist nur schlimmer geworden“, sagte die 30-Jährige nach ihrem Erstrundensieg. „Menschen haben online freie Hand, zu schreiben, was sie wollen, was ziemlich besorgniserregend ist.“
Aufreger 2: Novak Djokovic hat seinen Auftaktsieg für eine politische Botschaft genutzt. Nach dem klaren Drei-Satz-Erfolg gegen den Amerikaner Aleksandar Kovacevic schrieb der 22-malige Grand-Slam-Turniersieger „Kosovo ist das Herz Serbiens. Stop der Gewalt!“ auf die Linse einer TV-Kamera.
Hintergrund der Aktion von Djokovic sind die jüngsten Unruhen im serbisch dominierten Norden des Kosovo. „Als Serbe tut es mir weh, was im Kosovo passiert, unsere Leute wurden aus dem Gemeindeamt vertrieben“, sagte Djokovic. „Als Persönlichkeit des öffentlichen Lebens fühle ich mich verpflichtet, Unterstützung für unser Volk zu zeigen.“