Tennis-Star Thiem siegt in Madrid und fordert nun Tsitsipas
Von Harald Ottawa
Vor ein paar Jahren wäre ein Duell zwischen Dominic Thiem und Kyle Edmund ein echter Schlager gewesen. Der Niederösterreicher war die Nummer 3 der Welt, der Brite immerhin die Nummer 14, ehe ihn eine schwere Knieverletzung stoppte. Rang 498 vor dem Turnier sind weniger die Ansprüche, die ein Mister Edmund im Normalfall stellt.
Nach schwachem Start setzte sich die gegenwärtige Nummer 93 der Welt zum Auftakt in Madrid mit 6:4, 6:1 durch und arrangierte damit für Samstag ein Zweitrunden-Treffen (das Masters-1.000er-Turnier geht erstmals über zwei Wochen) mit dem Griechen Stefanos Tsitsipas. "Das wird natürlich eine wesentlich schwierigere Aufgabe", sagt Thiem.
Auch hier sei ein Blick in bessere Zeiten gewährt: Im direkten Duell führt Thiem mit 5:3-Siegen. "Das letzte Duell ist aber schon länger her", weiß Thiem. Ende 2020 siegte der Lichtenwörther in der Gruppenphase des ATP-Finales.
Schwacher Start
Gegen Edmund brillierte Thiem nicht, hatte zu Beginn auch Probleme. "Ich spielte diesesmal am Centrecourt, trainiert habe ich nur auf den Außenplätzen. Aber mit Fortdauer der Partie lief es besser", sagt Thiem. Der 29-Jährige stand – das tat er auch in seinen besten Zeiten – im Besonderen bei Edmunds Aufschlag wieder weit hinter der Grundlinie. Und damit außerhalb des Sichtfelds von TV-Kommentatoren. „In Kitzbühel wusste ich oft nicht, ob er überhaupt am Platz ist“, scherzt Ex-Profi und TV-Experte Stefan Koubek.
Edmund bleiben als Trost rund 16.340 Euro. Zum Vergleich: Heuer hat er zwei Matches erst gewonnen – dafür in Santa Margherita di Pula rund 660 Euro verdient.
Gute Wahl
Auch, wenn die Entschlossenheit noch fehlt, zumindest, was die Trainerwahl betrifft, ist Thiem auf dem richtigen Weg. „Mit Ben Ebrahimzadeh hat er einen Topmann, ich kenne ihn schon lange“, bescheinigt sein Ex-Trainer Günter Bresnik.