Sport/Tennis

"Entbehrlich": Ärger über Djokovic nach Rekord-Pleite in Wien

Der Viertelfinal-Tag der Erste Bank Open in Wien brachte am Freitag zwei dicke Überraschungen. Nicht nur, dass Dominic Thiem gegen Andrej Rublew verlor. Nein, auch die Nummer zwei des Turniers, Novak Djokovic hatte sich sang- und klanglos verabschiedet. Der 17-fache Major-Sieger hatte in seiner Pressekonferenz unverblümt gemeint, dass sein Wien-Trip hauptsächlich der Absicherung der Nummer-1-Position per Jahresende gedient habe.

Nach Erreichen dieses Ziels dürfte die Motivation nachgelassen haben. "Es hatte einen Effekt auf mich. Wie ich gesagt habe, ich habe getan, was ich tun musste und warum ich hierhergekommen bin. Ich fahre weiter, und habe kein Problem mit dem heutigen Resultat und schaue auf das nächste Kapitel." Der Serbe hatte noch nie gegen einen Lucky Loser verloren, es war überhaupt seine höchste Niederlage seit 15 Jahren.

Alle Inhalte anzeigen

"Man denkt nicht so"

Turnierboss Straka war darüber nicht glücklich. "Ich finde solche Aussagen entbehrlich, auch wenn man so denken würde, sagt man das in keiner Pressekonferenz", erklärte Straka zur APA. Laut seiner persönlichen Rechnung gäbe es zudem noch Szenarien, die dieses Jahres-Endranking sogar noch verhindern könnten. "Aber egal wie du es drehst und wendest, man denkt eigentlich schon nicht so."

Dass manche Spieler das besondere Corona-Ranking-Reglement ausnutzen, und taktisch Turniere absagen oder mehr rechnen, könne man nicht verhindern. "Mit dem muss man leben. Corona ist eine besondere Zeit. Ich beschwere mich nicht drüber. Wir sind sehr froh, dass wir stattfinden."

Die weitere Verlängerung der ATP-Regelung bis Indian Wells und Miami, wonach bei zwei Auftritten beim gleichen Event das bessere Resultat stehen bleibt, kommt auch Thiem zugute. Er hatte dieses Jahr ja bei den Australian Open in Melbourne das Endspiel erreicht. Unabhängig davon bleiben Thiem die 500 Zähler seines Wien-Titels 2019 auch bis zur 2021er-Auflage des Erste Bank Open stehen.