Thiem will in der Nachtarbeit wieder aus dem Schatten
Von Harald Ottawa
Es war schon sehr erleichternd, dass Dominic Thiem im vergangenen Spätsommer, erstmals seit seinem Comeback im März 2022, ein Match auf Grand-Slam-Ebene gewann. Der Niederösterreicher schlug bei den US Open nach insgesamt sechs Auftaktpleiten den Kasachen Alexander Bublik, ehe er wegen Magenproblemen in Runde zwei gegen US-Jungstar Ben Shelton aufgeben musste. Und das nach einer guten Performance.
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Wenn sich Thiem an eine Auflage der US Open erinnern will, dann vielleicht noch besser an jene 2020, wo er auf dem Weg zum Triumph auch Félix Auger-Aliassime schlug. Der Kanadier ist am Montag in Melbourne in der Night Session auf dem zweitgrößten Court (der heißt auch Court, Margaret Court-Court) sein Erstrundengegner (2. Match nach 9 Uhr MEZ/live ServusTV).
Die Zahlen sprechen jedoch nicht zwingend für den Niederösterreicher: Thiem rangiert auf Rang 94, Auger-Aliassime ist die Nummer 27 und deshalb naturgemäß gesetzt, er war aber auch schon in den Top Ten. Im Vorjahr rettete er eine verkorkste Saison mit dem Titel in Basel, zuletzt wirkte der fünffache Turniersieger nicht ganz fit.
"Match gegen Rafa war interessant"
Thiem müht sich derzeit aber nicht mit den Gegnern herum, zu sehr war er in den vergangenen Monaten mit sich selbst beschäftigt. Zumindest fühlt er sich derzeit gut, bereitet sich nach seiner Niederlage gegen Rafael Nadal in Brisbane schon länger in Melbourne vor, hat sich also akklimatisiert. „Ich habe eine gute Vorbereitung gehabt, gut trainiert und keine körperlichen Beschwerden. Das Turnier in Brisbane, bei dem ich mich qualifiziert habe, war gut. Und das Match gegen Rafa Nadal war sehr interessant.“
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Geschenke wird es von Auger-Aliassime nicht geben, vielleicht aber vom Veranstalter. Es ist Thiems zehntes Antreten beim „Happy Slam“, vor zehn Jahren feierte er hier sein Debüt (als Qualifikant zog er in die zweite Runde ein). Gute Erinnerungen hat er auch: Vor vier Jahren unterlag er im Endspiel nach fünf Sätzen Novak Djokovic.