Sport/Tennis

Alexander Zverev gewinnt die Erste Bank Open

Cool und abgeklärt entschied am Sonntag der Olympiasieger das Finale der Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle für sich: 7:6, 6:4 fertigte Alexander Zverev den Amerikaner Frances Tiafoe ab und holte sich seinen 18. Turniersieg, nachdem er sich am Vorabend noch mit einem Wiener Schnitzel gestärkt hatte.

"Frances spielt momentan wahnsinniges Tennis, und ich habe zu ihm gesagt: Keep it up. Denn er kann die Rankings sehr, sehr schnell hochkommen, und wenn er so weitermacht, kann er nächstes Jahr schon in den Top Ten stehen", sagte der 24-jährige Deutsche.

"Ich hab' versucht, sehr, sehr ruhig zu bleiben in dem Match. Denn ich wollte Frances nicht die Energie geben, die er in den letzten Matches ein bisschen bekommen hat. Man muss die Gegner auch kennen, und ich weiß, dass er jemand ist, der mit dem Publikum spielt. Ich habe versucht, ihm das ein bisschen wegzunehmen. Und trotzdem hat er mich zum Lachen gebracht", gestand Zverev - und schmunzelte.

Wirkliche Probleme hatte er freilich nicht, beim letzten Game der Partie nahm Zverev seinem Gegner zu null den Aufschlag ab. "Frances ist ein Spieler, der immer sehr gefährlich ist, wenn er auf dem Platz Spaß hat. Deswegen musste ich mein bestes Tennis zeigen, vor allem im zweiten Satz war das sehr wichtig. Ich bin jetzt sehr froh, dass ich dieses Turnier gewonnen habe."

Viel Zeit zum Feiern blieb dem Hamburger freilich nicht: "Ich fliege noch heute weiter zum nächsten Turnier nach Paris", erklärte Zverev.

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Müder Publikumsliebling

Auch Frances Tiafoe hat in dieser Woche in Wien jede Menge neue Fans gewonnen - darunter jenen Burschen, dem er einen frisch zertrümmerten Schläger geschenkt hatte. "Man, I'm tired", gestand der 23-Jährige nach seinen furiosen Auftritten. Doch immerhin nicht müde genug, um sein gewinnendes Lächeln zu zeigen. Er dankte dem Publikum, "ihr wart unglaublich diese ganze Woche über. Ihr seid wie wahnsinnig hinter mir gestanden. Das war die beste Woche meiner gesamten Karriere, es ist sehr emotional für mich."

Sicher ist: Von dieser Mischung aus Genie und Wahnsinn wird man noch öfter hören. Wo die Reise des Frances Tiafoe hingehen kann, hat ja auch schon Alexander Zverev erkannt. Die beiden kennen einander schon seit "zehn, elf Jahren", wie Tiafoe sagte, "ich hoffe, wir werden uns noch ein paar Mal auf dem Platz bekämpfen. Er wird sicher einmal die Nummer eins der Welt sein. Und ich werde ihn schon noch besiegen. Leider nicht heute."

2000 Tim Henman (GBR) - Tommy Haas (GER) 6:4, 6:4, 6:4
2001 Tommy Haas (GER) - Guillermo Cañas (ARG) 6:2, 7:6, 6:4
2002 Roger Federer (SUI ) - Jiri Novak (CZE) 6:4, 6:1, 3:6, 6:4
2003 Roger Federer (SUI) - Carlos Moya (ESP) 6:3, 6:3, 6:3
2004 Feliciano López (ESP) - Guillermo Cañas (ARG) 6:4, 1:6, 7:5, 3:6, 7:5
2005 Ivan Ljubicic (CRO) - Juan Carlos Ferrero (ESP) 6:2, 6:4, 7:6
2006 Ivan Ljubicic (CRO) - Fernando Gonzalez (CHI) 6:3, 6:4, 7:5
2007 Novak Djokovic (SRB) - Stanislas Wawrinka (SUI) 6:4, 6:0
2008 Philipp Petzschner (GER) - Gaël Monfils (FRA) 6:4, 6:4
2009 Jürgen Melzer (AUT) - Marin Cilic (CRO) 6:4, 6:3
2010 Jürgen Melzer (AUT) - Andreas Haider-Maurer (AUT) 6:7 (10), 7:6 (4), 6:4
2011 Jo-Wilfried Tsonga (FRA) - Juan Martin del Potro (ARG) 6:7 (5), 6:3, 6:4
2012 Juan Martin Del Potro (ARG) - Grega Zemlja (SLO) 7:5, 6:3
2013 Tommy Haas (GER) - Robin Haase (NED) 6:3, 4:6, 6:4
2014 Andy Murray (GBR) - David Ferrer (ESP) 5:7, 6:2, 7:5
2015 David Ferrer (ESP) - Steve Johnson (USA) 4:6, 6:4, 7:5
2016 Andy Murray (GBR) - Jo-Wilfried Tsonga (FRA) 6:3, 7:6 (6)
2017 Lucas Pouille (FRA) - Jo-Wilfried Tsonga (FRA) 6:1, 6:4
2018 Kevin Anderson (RSA) - Kei Nishikori (JPN) 6:3, 7:6 (3)
2019 Dominic Thiem (AUT) - Diego Schwartzman (ARG) 3:6, 6:4, 6:3
2020 Andrej Rublew (RUS) - Lorenzo Sonego (ITA) 6:4, 6:4
2021 Alexander Zverev (GER) - Frances Tiafoe (USA) 7:5, 6:4