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Suljovic vor der Darts-WM: "Der Kopf macht mir Sorgen"

Mensur Suljovic lässt die zahlreich erschienenen Medienvertreter warten beim Termin im Darts Club PM im 20. Bezirk. Es bleibt Zeit, nachzudenken. Wer hat diese vielen Pokale gewonnen? Sind die Wände gelb gestrichen, oder doch vom Nikotin gefärbt? Soll man das Angebot „Four Roses Cola, Euro 2,20“ in Anspruch nehmen?

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Mit 31 Minuten Verspätung erscheint Suljovic dann doch. Der 46-Jährige ist der beste Dartsspieler des Landes. 2017 landete er bei der österreichischen Sportlerwahl auf Rang fünf, ab 20. Dezember nimmt er bei der Weltmeisterschaft im Alexandra Palace in London teil. Und mit seiner fast kindlich ehrlichen Art lässt er jeden Ärger über die Verspätung sofort verfliegen.

Suljovic zieht sich das Shirt mit seinem Kampfnamen „The Gentle“ über, nimmt auf dem Barhocker mitten im Raum Platz und schüttet, offen wie er ist, sofort sein Herz aus.

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„Die WM ist eine andere Welt“, sagt er. „Da bin ich immer unter Druck und ich bin schlecht.“ Dabei ist das Jahr 2018 für Suljovic gut verlaufen. Er gewann bei den German Masters in Gelsenkirchen vor der Darts-Weltrekordkulisse von 20.210 Zuschauern sowie bei den Danish Open in Kopenhagen. Insgesamt 391.750 Pfund (440.000 Euro) holte er in dieser Saison bereits an Preisgeld. Nur beim Heimturnier in Schwechat war gleich nach seinem ersten Auftreten wieder Schluss. „Da muss ich eine Ausrede suchen. In Schwechat war irgendwas mit der Klimaanlage. Dann sind meine Pfeile immer abgebogen.“

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Doch der Unterschied zwischen einem Turnier wie in Schwechat und der World Darts Championship im „Ally Pally“ ist enorm. Denn dort wird gesoffen und gesungen, die Spieler werden gefeiert wie Rockstars und es geht immerhin um ein Preisgeld von 2,5 Millionen Pfund (2,8 Millionen Euro).

Das ganze Jahr arbeitet Suljovic auf das Highlight zur Weihnachtszeit hin, auf der Suche nach der Topform. Ständig wird er auf die WM angesprochen. Stets ist ihm bewusst, welche Bedeutung das Turnier hat. Und genau das ist sein Problem: Nie kam er bisher weiter als ins Achtelfinale. „Die ganze Welt schaut dann zu“, sagt er. „Dann bin ich nervös. Der Druck in meinem Kopf macht mir Sorgen.“

80 Prozent beim Darts spielen sich im Kopf ab, sagt Suljovic. Probleme habe er unter Druck mit der Atmung und vor allem mit dem Kopf. „Vielleicht hat mein Hirn nicht die Kapazität“, sagt er – und spricht gar von einer „WM-Blockade“.

Bis zu sieben Stunden trainiert er pro Tag, so viel wie nie zuvor. In der WM-Vorbereitung arbeitet er nun mit einem neuen Mentaltrainer zusammen, um seine Nerven in Griff zu bekommen. „Ich hoffe, der Mentaltrainer hat eine Lösung. Ich habe keine.“ Eines weiß er zwei Wochen vor Beginn sicher: „Je weniger ich an die WM denke, desto besser.“