Österreichs Schwimm-Staffel holt sensationell eine EM-Medaille
Beim allerletzten Bewerb der siebentägigen Europameisterschaft der Beckenschwimmer schafften die Österreicher noch die Überraschung. In einem starken Feld setzten sich Bernhard Reitshammer (Rücken), Valentin Bayer (Brust), Simon Bucher (Delfin) und Heiko Gigler (Kraul) auf der zentralen Bahn fünf ins Spitzenfeld und krönten ihre Leistung mit der Bronzemedaille mit einer Zeit von 3:33,28 hinter Italien und Frankreich.
Die OSV-Protagonisten waren bei der EM nicht vom Glück verfolgt, mehrmals fehlten nur wenige Hundertstel auf einen Podestplatz. Bayer hatte Bronze über 50 und 100 m Brust nur um 0,08 bzw. 0,04 Sek. verpasst, Bucher war über 100 m Delfin 0,05 Sek. an Bronze vorbeigeschrammt. Umso glücklicher waren die Vier nach dem Staffel-Finale am Mittwochabend. "Es ist ein super Gefühl, auch wenn mir im Moment alles wehtut", sagt Reitshammer nach dem Rennen.
Bayer wollte seine Aufholjagd über die Brustdistanz nicht allzu groß reden. "So schnell hat es sich jetzt auch wieder nicht angefühlt." Auch Bucher hat sich während des Rennens nicht zu gut gefühlt. "Aber solche Schreie von den Tribünen, das motiviert einfach", sagte er danach. Gigler hat über die letzten 100 m dann alles herausgeholt, was noch in ihm steckte: "Ich hab wirklich die letzten Reserven rausgehaut - und ich glaub', das war auch gut so."
Von Pulver und Kameras
Im Vorlauf hatte noch eine recht lockere Vorstellung gereicht, die Medaillenambition war erneut untermauert worden. "Wir haben auf keinen Fall unser Pulver verschossen", stellte Bucher klar, der das im Finale eindrucksvoll klarmachte.
Reitshammer war froh, im Finale wie im Vorlauf Bahn fünf zu haben. Eine Überkopf-Kamera erleichtere da die Orientierung. "Das hilft, dass ich gerade schwimme und nicht in die Leinen."
Bisher hatte es eine einzige Staffel-EM-Medaille für den OSV, über 4 x 200 m Kraul der Männer 2008 mit Dominik Koll, Markus Rogan, David Brandl und Dinko Jukic in Eindhoven.