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Rad-Star Gall am vorletzten Tour-Tag sensationell Zweiter

Felix Gall hat seinen zweiten Etappensieg nur ganz knapp verpasst. Auf der vorletzten Etappe musste sich der Osttiroler nur dem Slowenen Tadej Pogacar geschlagen geben. Den designierten Gesamtsieger Jonas Vingegaard fing der Österreicher knapp vor der Ziellinie noch ab.

Österreichs neuer Star Felix Gall im Porträt

Mit der 21. Etappe geht die Tour de France heute in Paris zu Ende. Auf dem letzten Teilstück wird traditionell nicht mehr attackiert. Es wird eine Triumphfahrt zum Triumphbogen für Jonas Vingegaard, der Däne wird seinen zweiten Gesamtsieg bei der Tour feiern. Aber auch Felix Gall darf sich stolz und zufrieden auf den Weg in die französische Hauptstadt machen. Das gepunktete Trikot für den besten Bergfahrer hat er zwar knapp verpasst, dennoch sorgte er auf der letzten schweren Etappe am Samstag noch einmal für Aufsehen. Am Ende belegte der Osttiroler Platz zwei und wird die Tour als Gesamt-Achter in den Top-Ten beenden.

Gall musste sich vor der letzten Bergetappe entscheiden: Will er aufs Bergtrikot fahren, oder den Top-Ten-Platz verteidigen?

20. Etappe, Belfort - Le Markstein (133,5 km): 1. Tadej Pogacar (SLO) UAE 3:27:18 Stunden - 2. Felix Gall (AUT) AG2R - 3. Jonas Vingegaard (DEN) Jumbo, alle gleiche Zeit. Weiter: 30. Gregor Mühlberger (AUT) Movistar +7:26 Min. - 32. Felix Großschartner (AUT) UAE, gleiche Zeit - 63. Patrick Konrad (AUT) Bora +19:11 - 80. Marco Haller (AUT) Bora +20:39 - 136. Michael Gogl (AUT) Alpecin +31:25

Gesamtwertung: 1. Jonas Vingegaard (DEN) Jumbo 79:16:38 Std. - 2. Tadej Pogacar (SLO) UAE +7:29 Min. - 3. Adam Yates (GBR) UAE +10:56. Weiter: 8. Gall +16:09 - 23. Großschartner +1:45:21 Std. - 44. Mühlberger +2:49:22 - 75. Haller +4:02:37 - 78. Konrad +4:07:43 - 133. Gogl +5:19:44

Entscheidung

Beides schien zu riskant. Schnell wurde klar: Er hat sich für Zweiteres entschieden. Der Italiener Giulio Ciccone sicherte sich schon auf den ersten Bergwertungen das gepunktete Trikot, Gall hielt sich da noch vornehm zurück. Taktisch die richtige Entscheidung, wie sich bald herausstellen sollte. Denn je länger die Etappe dauerte, desto stärker wurde der Österreicher. Am letzten Anstieg war es dann soweit.

Gemeinsam mit den beiden besten Fahrern der Tour, Vingegaard und Pogacar, kletterte Gall dem Ziel entgegen. Auffallend: Vingegaard und Pogacar leisteten kaum Führungsarbeit, Gall zog die beiden Top-Leute den Berg hinauf. Verdient holte er sich die letzte Bergwertung. 13 Punkte fehlten am Ende aufs gepunktete Trikot, das er ja zwischendurch einen Tag tragen durfte.

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Gesamtwertung:
 3. Adolf Christian 1957
 5. Peter Luttenberger 1996
 7. Georg Totschnig 2004
 8. Felix Gall 2023*
12. Georg Totschnig 2003
13. Peter Luttenberger 1997
14. Gerhard Zadrobilek 1987
15. Max Bulla 1931
15. Patrick Konrad 2022

Noch ging es aber rund zehn Kilometer bis ins Ziel, die Yates-Zwillinge konnten aufschließen und so kam es zu einem packenden Fünfkampf um den Tagessieg. Unterstützt von seinem Teamkollegen Adam Yates sorgte Pogacar für ein versöhnliches Ende der Tour. Im Kampf ums Gelbe Trikot musste er in diesem Jahr Vingegaard klar den Vortritt lassen, hatte keine Chance auf den Gesamtsieg. Der Däne und der Slowene halten jetzt jeweils bei zwei Tour-Erfolgen, einer spannenden Tour 2024 steht nichts im Wege.

Weltspitze

Da wird aber auch Felix Gall ein Wörtchen mitreden wollen. Der 25-Jährige ist in den letzten drei Wochen endgültig in die Weltspitze geradelt.

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Der ehemalige Juniorenweltmeister gewann die Königsetappe, fuhr im gepunkteten Trikot und zeigte auch am Samstag, dass er mit den Besten der Besten mithalten kann. Im Zielsprint schummelte er sich auf dem letzten Meter noch an Vingegaard vorbei und durfte somit über Platz zwei jubeln.