Nach dem Tod eines Radprofis: Vier Jahre Haft für deutschen Unfalllenker
Wegen des Unfalltods des ehemaligen italienischen Radrennfahrers Davide Rebellin wurde ein Lkw-Fahrer aus Deutschland in Italien zu vier Jahren Haft verurteilt. Das Landgericht der norditalienischen Stadt Vicenza sprach den 64-Jährigen schuldig, den früheren Radprofi überfahren und Fahrerflucht begangen zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte fünf Jahre Gefängnis gefordert.
Rebellin war am 30. November 2022 bei einer Trainingsrunde nahe des norditalienischen Ortes Montebello Vicentino von einem Sattelschlepper erfasst und tödlich verletzt worden. Der 51-Jährige hatte kurz zuvor seine Profikarriere endgültig beendet.
Dem Lkw-Fahrer wurde Tötung im Straßenverkehr - ein Straftatbestand in Italien - sowie unterlassene Hilfeleistung zur Last gelegt. Nach dem Zusammenstoß hatte er sich vom Unfallort entfernt und war nach Deutschland zurückgekehrt. Der per europäischem Haftbefehl gesuchte Mann hatte sich sieben Monate später den Behörden gestellt und wurde in der Strafanstalt von Vicenza inhaftiert. Er soll im Frühjahr 2024 einen Schlaganfall erlitten haben.
Rebellin war ein Spezialist für Eintagesrennen und gewann 2004 innerhalb einer Woche die Klassiker Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich. 1996 hatte er zudem eine Etappe des Giro d'Italia für sich entschieden. Später schrieb er negative Schlagzeilen, als ihm Olympia-Silber 2008 in Peking wegen Dopings aberkannt wurde.