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Tour de France: Cavendish feiert historischen Sieg

Die "Manx Missile" hat noch einmal zugeschlagen. Mark Cavendish hat bei der Tour de France Geschichte geschrieben. Der 39-jährige Brite siegte am Mittwoch in Saint-Vulbas im Massensprint und holte seinen insgesamt 35. Etappensieg bei der Frankreich-Rundfahrt.

Damit hat Cavendish den alleinigen Sieg-Rekord inne, den er sich davor mit Belgiens Rad-Legende Eddy Merckx geteilt hatte. In der Flachetappe behauptete Tadej Pogacar die Führung im Gesamtklassement ohne Probleme.

Mühsamer Start

Cavendish hatte nach 177 km die richtige Taktik, fuhr überlegt und nutzt jede sich bietende Lücke. Der Mann von der Isle of Man ließ in der Entscheidung Jasper Philipsen und Alexander Kristoff hinter sich. "Er hat es perfekt gemacht. Das war mit Auge, mit Geschwindigkeit. Da war nichts mit Glück", sagte sein ehemaliger Teamkollege und nunmehrige Eurosport-Experte Bernhard Eisel. Nach seinem historischen Sieg wurde Cavendish von der Hälfte des Feldes beglückwünscht, bevor er seiner Frau und seinen Kindern in die Arme fiel.

Seinen ersten Tagessieg an der Tour feierte "Cav" vor 16 Jahren, seinen vorletzten im Jahr 2021 in Carcassonne. Letztes Jahr musste er die Tour wegen eines Schlüsselbeinbruchs aufgeben. Da er jedoch von dem Ehrgeiz beseelt war, den Rekord in seinen alleinigen Besitz zu bringen, verschob er seinen Rücktritt auf später und unterschrieb für ein weiteres Jahr beim Team Astana. Der Start der diesjährigen Tour verlief für den Sprinter mühsam. Von der Hitze gezeichnet, quälte er sich mit großem Rückstand ins Ziel.

Keine Schwächen

"Ich hatte auch schon davor schlechte Tage bei der Tour. Man muss immer sein Bestes geben, bis sich eine Möglichkeit ergibt", sagte Cavendish. Er dankte seinem Teamchef Alexander Winokurow, der an ihn geglaubt hatte. "Es war ein großes Wagnis für meinen Boss und die Mannschaft. Man muss all-in gehen, und das haben wir getan. Es ist genau so gelaufen, wie vorgestellt", meinte der Rekordler. "Die Tour de France ist größer als der Radsport", legte er nach.

Pogacar zeigte im Gelben Trikot keine Schwächen. Der Vorsprung des Topfavoriten auf den Belgier Remco Evenepoel beträgt nach wie vor 45 Sekunden, 50 sind es auf Titelverteidiger Jonas Vingegaard. Der Osttiroler Felix Gall folgt als Zwölfter der Zwischenwertung mit 3:21 Minuten Rückstand auf den Leader. Am Mittwoch wurde er 96., bester Österreicher war Marco Haller als 47.

Sechs Fahrer kamen zu Fall

Einen Schreckmoment erlebte Pogacar knapp 60 Kilometer vor dem Ziel. Bei der Passage einer Verkehrsinsel entging er nur knapp und mit viel Können einem Sturz. Während Pogacar blitzschnell reagierte, kamen unmittelbar hinter ihm sechs Fahrer zu Fall. Darunter war auch der Niederösterreicher Gregor Mühlberger. Alle konnten das Rennen jedoch fortsetzen.

Bevor am Freitag das erste von zwei Einzelzeitfahren dieser Tour ausgetragen wird, sind am Donnerstag noch einmal die Sprinter gefragt. Die 6. Etappe von Macon nach Dijon ist mit 163,5 km nicht allzu lang.