Play Fair Code: "Es handelt sich um schweren gewerbsmäßigen Betrug"
Von Harald Ottawa
Präsident Günter Kaltenbrunner und Geschäftsführer Severin Moritzer haben seit zehn Jahren viel zu tun, um Bösewichten den Riegel vorzuschieben. Beziehungsweise, um Betrügereien nicht erst aufkommen zu lassen.
Play Fair Code feiert ein Jubiläum. Zum Feiern bleibt keine Zeit, nächste Woche wird in Graz im Fall Regionalliga-Betrug weiterverhandelt, auch die Spitze von Play Fair Code wird vor Ort sein. „Es sind 15 Angeklagte, die Beschuldigte der Spielmanipulation im Kontext der Regionallige Ost sind“, sagt Moritzer. „Es handelt sich um schweren gewerbsmäßigen Betrug. Ich rechne, dass der Prozess bis Mitte der Woche dauert, aber es wird noch etwas nachkommen.“
An einem Strang
Solche Taten werden sich nie verhindern lassen, die Arbeit von Play Fair Code, ein Vorreiter in Sachen Fairness europaweit, wird allgemein gelobt, auch von der FIFA. Dabei hat diese Institution nicht nur mit Fußball zu tun. „Acht Sportverbände sind dabei. Dazu 13 außerordentliche Mitglieder, Sport Austria, das ÖOC und vor allem die Wettanbieter, die auch sehr interessiert daran sind, dass man hier aufdecken kann“, sagt Kaltenbrunner, der in den nächsten Wochen an der Spitze von Friedrich Stickler abgelöst wird.
Problemfall Tennis
Vor allem beim Tennis wäre es noch einfacher, Spiele zu manipulieren. Trauriger Höhepunkt war die Sperre des Klassespielers Daniel Köllerer 2011. Fair Play Code arbeitet ständig daran, dass solche Fälle verhindert werden. „Wir reden mit vielen. Wer einmal Wettbetrug begonnen hat, der kommt manchmal auch zu Wort. Wir reden darüber, wie man sich verhalten soll und wie man Verdachtsfälle melden soll. Und das wird von Sportart zu Sportart individuell dann gehandhabt“, sagt Kaltenbrunner. Nächsten Samstag ist Fair Play Code auch im Wiener Prater beim Tag des Sports live dabei.