Noah Lyles gewinnt den 100-Meter-Lauf in Paris in 9,79 Sekunden
Noah Lyles war im Finale des 100-Meter-Laufs von Paris am Sonntagabend der Schnellste. In 7,79 Sekunden gewann er die Königsdisziplin der Olympischen Spiele und freut sich über sein 1. Olympia-Gold.
Der 23-Jährige hatte bei den Spielen in Tokio 2021 im 200-m-Lauf Bronze gewonnen.
Zweiter in dem äußerst knappen Rennen, dessen Ausgang erst im Photofinish festgestellt werden konnte, wurde der Jamaikaner Kishane Thomposon - ebenfalls in 9,79 Sekunden. Er war fünf Tausendstel langsamer gewesen als Lyles.
Dritter der US-Amerikaner Fred Kerley, der in Tokio Silber hinter Marcell Jacobs aus Italien gewonnen hatte, mit 9,81 Sekunden. Jacobs wurde am Sonntagabend Fünfter.
„Langsamster“ Läufer im Finale war Oblique Seville in 9,91 Sekunden. Mit der Zeit des Jamaikaners hätte man 1992 noch Gold gewonnen, knapp vor Carl Lewis.
An die 9.58, den Weltrekord von 2009, aufgestellt vom Superstar aus Jamaika, Usain Bolt, kam auch an diesem Abend keiner der Sprinter heran.
Schmächtiger Bub
Lyles hat viel durchgemacht in seinem Leben. Einst war er schmächtig, litt an Asthma. Er hat eine Rechtschreibschwäche und litt an Depressionen. „Irgendwann konnte ich nicht mehr ich selbst sein. Ich redete nicht mehr mit Leuten, ich zog mich zurück, ich hatte keine Freude mehr an dem, was ich tat“, sagte er einmal im Interview mit der NZZ. „Als ich dann nicht einmal mehr trainieren wollte, wusste ich, dass da etwas völlig falsch läuft.“
Lyles nahm Antidepressiva und schaffte es trotz allem zu den Spielen nach Tokio. Dort kam er ins Finale über 200 Meter und gewann eine Bronzemedaille. In Paris hat der erst 23-Jährige seine Karriere bereits gekrönt. Nichts geht über einen Olympiasieg über die 100 Meter.