Sport/Olympia-2016

Olympia-Bilanz: Die Medaille und die Kehrseiten

Für Österreich reichte es in Rio nur zu einer Bronzemedaille. Das ist immerhin um eine Medaille mehr als vor vier Jahren. Bis Freitag hatte es 17 Platzierungen unter den Top Ten gegeben, so viele wie vor vier Jahren. Das schlechteste Abschneiden gab es 2012 und 1964 als es zu keiner Medaille reichte. Mit Bronze fuhr man 1908 und 1976 von Sommerspielen heim. War jetzt alles so schlecht, wie gejammert wird? Der Fakten-Check nach Sportarten.

Badminton

Alle Inhalte anzeigen

Elisabeth Baldauf und David Obernosterer gewannen keinen Satz in insgesamt fünf Spielen. Gegenwind durch die Klimaanlage – diese Klage hörte man vor Jahren schon von einem ehemaligen Tischtennis-Weltmeister.

Beachvolleyball

Alle Inhalte anzeigen

Die Herren-Duos schieden im Achtelfinale aus. Clemens Doppler/Alexander Horst scheiterten an zwei Kubanern, es blieb der Prestigeerfolg in der Vorrunde gegen die brasilianischen Weltmeister und späteren Olympiasieger Alison/Bruno. Alexander Huber/Robin Seidl durften mit dem geteiltem neunten Rang indes zufrieden sein.

Bogenschießen

Alle Inhalte anzeigen

Schon die Qualifikation der gebürtigen Luxemburgerin Laurence Baldauff war ein Erfolg, die erste einer Österreicherin seit 1984. In der ersten K.-o-Runde kam gegen die olympiaerprobte Inderin Bombayla Devi Laishram mit 2:6 das Aus. Die 41-jährige Baldauff wird wohl ihre Karriere beenden.

Fechten

Alle Inhalte anzeigen

Florettfechter Rene Pranz hatte im ersten Gefecht den Siegtreffer gegen Guilherme Toldo angebracht, doch die Jury entschied für den Brasilianer, der schließlich gewann. In der Vorbereitung und Qualifikation habe er um Welten besser gefochten, gab er sich selbstkritisch.

Gewichtheben

Alle Inhalte anzeigen

Sargis Martirosjan wurde bei seinem Olympiadebüt in der Klasse bis 105 kg Elfter – mit persönlicher Zweikampfbestleistung von 389 kg.

Golf

Alle Inhalte anzeigen

Bernd Wiesberger startete mit hohen Ambitionen – aber schlecht. Er steigerte sich und wurde im Feld von 60 Spielern immerhin noch Elfter.

Judo

Alle Inhalte anzeigen

Die Routiniers ließen bei ihrer olympischen Abschiedsvorstellung aus. Sabrina Filzmoser (bis 57 kg) und Ludwig Paischer (bis 60 kg), der gar nach nur 27 Sekunden, verloren ihren ersten Kampf. Auch Daniel Allerstorfer (über 100 kg) kam über die erste Runde nicht hinweg. Hingegen machten die 24-jährigen Damen zuversichtlich für die Zukunft. Bernadette Graf (bis 70 kg) verlor den Bronzekampf nach einer kleinen Unachtsamkeit. Und Kathrin Unterwurzacher (bis 63 kg) verlor erst in der Hoffnungsrunde und wurde Siebente.

Kanu

Alle Inhalte anzeigen

Im Wildwasserkajak-Einer verpasste Mitfavoritin Corinna Kuhnle als Fünfte wie schon 2012 die erhoffte Medaille. Der erst 19-jährige Debütant Mario Leitner legte als 13. eine weitere Talentprobe ab. Die Flachwasserpaddlerinnen waren eigentlich nicht qualifiziert, durften wegen der russischen Doping-Sperre aber antreten und verpassten die Finalläufe. Viktoria Schwarz belegte im Kajak-Einer über 200 m nach einer schweren Verletzung im Vorfeld Rang 21. Ana Roxana Lehaci/Yyonne Schuring wurden im Zweier über 500 m Elfte. Im Einer trat die dort aussichtsreichere Schuring wegen einer Erkrankung nicht mehr an.

Leichtathletik

Alle Inhalte anzeigen

Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger war einer der Lichtblicke in Rio, der 24-jährige Oberösterreicher erreichte nicht nur das Diskusfinale, sondern wurde dort gar Sechster. Siebenkampf-EM-Bronzemedaillengewinnerin Ivona Dadic (21.) und Zehnkämpfer Dominik Distelberger (19.) blieben allerdings unter den Erwartungen. Hürdensprinterin Beate Schrott kam im Olympia-Jahr nicht in Form und wurde 45. Andrea Mayr lief am Sterbetag ihres Vaters den emotionalsten Marathon ihres Lebens (64.).

Pferdesport

Victoria Max-Theurer musste in der Dressur im letzten Moment auf Ersatzpferd Della Cavalleria umsatteln. Die 13-jährigen Oldenburgerstute ging international erst ihren fünften Grand Prix. Viel mehr als Rang 33 war aber nicht drinnen.

Radsport

Alle Inhalte anzeigen

Im Zeitfahren lieferte Georg Preidler als 16. eine gute Vorstellung ab. In den von schweren Stürzen gekennzeichneten Straßenrennen gab es für ihn als 44., für Stefan Denifl (Aufgabe) und Martina Ritter (46.) nichts zu holen.

Ringen

Alle Inhalte anzeigen

Im Viertelfinale war für Amer Hrustanovic in der griechisch-römischen Gewichtsklasse bis 85 Kilogramm Endstation.

Rudern

Alle Inhalte anzeigen

Magdalena Lobnig kam bei ihren ersten Sommerspielen ins Einer-Finale und wurde Sechste. Für Bernhard und Paul Sieber im Leichtgewichts-Doppel-Zweier setzte sich ihre enttäuschende Saison fort. Die selbst ernannten Medaillen-Aspiranten landeten nach verpasstem Einzug in den Endlauf im B-Finale auf dem letzten Platz. Das ergab den enttäuschenden zwölften Gesamtrang.

Schießen

Alle Inhalte anzeigen

Der fünfte Platz von Olivia Hofmann im Luftgewehr war eine der positiven Überraschungen. Die Tirolerin verpasste im Dreistellungsmatch als Zehnte das Finale hauchdünn. Thomas Mathis, Gernot Rumpler und Alexander Schmirl waren vom Finale weit entfernt, auch Skeet-Schütze Sebastian Kuntschik.

Schwimmen

Alle Inhalte anzeigen

Das Synchron-Duo Anna Maria und Eirini Marina Alexandri zogen ins Finale ein und wurden Zwölfte. Wasserspringer Constantin Blaha war vom 3-m-Brett enttäuschend weit vom Finale entfernt. Im Olympia-Becken kamen die Schwimmer nie über den Vorlauf hinaus. Felix Auböck verpasste über 200 m Kraul das Semifinale nur um wenige Hundertstel,. Das Linz-Quartett Lisa Zaiser (26.), Jördis Steinegger (29.), Lena Kreundl (30.) und David Brandl (40.) blieb ebenso klar über seinen Bestleistungen wie Birgit Koschischek (39).

Segeln

Alle Inhalte anzeigen

Der Nacra 17 mit Thomas Zajac/Tanja Frank gewann mit Bronze die einzige Medaille für das ÖOC-Team in Rio. Die in den vergangenen Jahren gut gesegelten 470er-Damen Lara Vadlau/Jolanta Ogar (9.) enttäuschten ebenso wie die 49er Nico Delle Karth/Niko Resch (12.), die es nicht einmal in das Medal Race schafften. Die 470er Matthias Schmid/Florian Reichstädter wurden Achte.

Tennis

Alle Inhalte anzeigen

Oliver Marach/Alexander Peya gewannen zwei Mal. Im Viertelfinale scheiterten sie an den späteren Doppel-Olympiasiegern Marc Lopez/Rafael Nadal.

Tischtennis

Alle Inhalte anzeigen

Zwei fünfte Plätze im Teambewerb können sich sehen lassen. Aber von Liu Jia, Sofia Polcanova, Li Qiangbing, Stefan Fegerl, Robert Gardos und Daniel Habesohn gelang nur Liu Jia im Einzel ein Sieg. Sie wurde Neunte.

Triathlon

Alle Inhalte anzeigen

Übermannt von seinen olympischen Emotionen ist bei Thomas Springer wenig zusammengelaufen, er wurde 47.

Turnen

Alle Inhalte anzeigen

Ein Sturz am Ende der Stufenbarren-Kür kostete Lisa Ecker eine höhere Punktezahl und eine bessere Platzierung als Rang 43.