ÖOC-Wahl: Das überraschende Comeback der umstrittenen Personalliste
Dutzende Kisten stapeln sich in der Zentrale des Österreichischen Olympischen Comités (ÖOC) in Wien. Am Freitag begibt sich die aus 170 Personen bestehenden Delegation, die größte in der rot-weiß-roten Geschichte zu den European Games nach Polen. Doch nicht nur deshalb ist die olympische Bewegung hierzulande gerade ordentlich in Bewegung.
"Katastrophales Bild"
Die Neuwahl des ÖOC-Vorstandes geriet in den vergangenen Wochen zur sportpolitischen Schlammschlacht und zum medialen Desaster.
„Das Bild, das der Sport zuletzt abgegeben hat, ist ein katastrophales“, sagte Rodel-Präsident Markus Prock am Mittwoch zum KURIER, nachdem er mit seinen Kollegen aus der ÖOC-Vorstandssitzung kam.
Wahltag 3. Juli
Die Zusammenkunft der hochrangigen Funktionäre hatte mit einem überraschenden Beschluss geendet. Ein Wahlvorschlag wird bei der Hauptversammlung am 3. Juli zur Abstimmung kommen.
Und damit die Liste an Personen, die ausgerechnet von jener Wahlkommission erarbeitet wurde, der vom Vorstand vor Kurzem noch das Misstrauen ausgesprochen und die in Folge abgesetzt worden war.
Ob dieser Wahlvorschlag nun Anfang Juli unter den 47 Stimmberechtigten, darunter 40 olympische Fachverbände, eine Mehrheit findet, ist höchst ungewiss.
Wird er abgelehnt, muss ein neuer Wahlausschuss gebildet werden, der wiederum eine weitere Liste nominiert. Vor Herbst ist damit aber nicht rechnen.
Der Vorstoß am Mittwoch erspart dem ÖOC bis zur Hauptversammlung am 3. Juli aber zumindest juristisches Ungemach. Ein solches hätte gedroht, wenn keine Wahlliste zur Abstimmung gekommen wäre.
Präsident: Karl Stoss.
Vizepräsidenten: Roswitha Stadlober (Skiverband), Sonja Spendelhofer (Leichtathletik), Thomas Reichenauer (Ringen).
Vorstandsmitglieder: Markus Prock (Rodeln), Gernot Leitner (Volleyball), Martin Poiger (Judo), Elke Romauch (Tennis), Gabriela Jahn (Turnen), Horst Nussbaumer (Rudern), Gerald Martens (Basketball), Arno Pajek (Schwimmen).