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Niederländischer Sieg beim Tour-de-France-Spektakel in Dänemark

Es müssen nicht immer die Alpenpässe sein, um eine interessante Etappe für die Tour de France zu basteln, zuweilen reichen auch dänische Hügel wie der 74 Meter mächtige Ødsted, der höchste Punkt des dritten Renntages, der aber nicht zu den drei „Berg“wertungen zählte.

182 Kilometer waren am Sonntag von Vejle nach Sønderborg an der deutschen Grenze zu absolvieren, und wie schon tags zuvor begab sich der Däne Magnus Cort Nielsen solo auf die Reise durch das begeisterte Menschenspalier entlang der Strecke. Immerhin galt es für den Führenden in der Bergwertung, seine Punktezahl auf sechs zu verdoppeln – und das gepunktete Trikot ist heuer sein erklärtes Ziel.

Im Feld ließ man es nach drei Massenstürzen am Samstag gemächlich angehen, nach 20 Kilometern hatte der Ausreißer und bekennende Schnauzbartträger vom Team EF Education-EasyPost schon mehr als sechs Minuten Vorsprung. Und er durfte sich auch die drei Punkte holen. Bei der dritten Wertung des Tages zeigte er dem begeisterten Publikum sogar noch eine Sprint-Einlage, die euphorisch gefeiert wurde.

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Hektik in Finale

Nach 130 Kilometern Solofahrt ließ sich Cort Nielsen vom Feld einholen, und dann wurde es doch wieder hektisch. 10,3 Kilometer vor dem Ende riss ein Massensturz das Feld auseinander, die besten Sprinter waren aber bereits vorn und nicht betroffen.

Und so durfte sich schließlich Dylan Groenewegen (NED/BikeExchange-Jayco) nach 4:11:33 Stunden über seinen insgesamt vierten Etappenerfolg bei der Tour freuen. Auf den Plätzen: der belgische Mann in Gelb Wout van Aert (Jumbo-Visma) und sein Landsmann Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck).

Der Spross der Amsterdamer Radbau-Dynastie, die sein Großvater Ko Zieleman eingeleitet hatte, schrieb damit ein ganz besonderes Kapitel: "Ich möchte mich bei meinem Team, bei meinen Freunden und bei meiner Familie bedanken, dass ich wieder hier sein kann. Diesen Sieg widme ich meiner Frau", sagte Dylan Groenewegen. "Ich kann es nicht glauben."

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Der Kreis ist geschlossen

Knapp zwei Jahre ist es nun her, dass der 29-Jährige bei der Auftaktetappe der Polen-Rundfahrt Fabio Jakobsen beim Zielsprint in die Bande gedrängt hatte, sein Landsmann musste damals mit schwersten Verletzungen ins künstliche Koma versetzt werden. Beinahe alle Knochen im Gesicht waren gebrochen, die Zähne waren verloren und erst im April 2021 konnte der 25-Jährige von Deceuninck-Quick Step wieder in den Rennbetrieb zurückkehren.

Groenewegen hatte wieder und wieder um Entschuldigung geben, doch das Geschehene ließ ihn nicht los. Am Samstag hatte Jakobsen nun die zweite Tour-Etappe gewonnen, am Sonntag war Groenewegen an der Reihe. Und der Kreis hat sich endlich geschlossen.

Am Montag übersiedelt der Tross nach Frankreich, am Dienstag geht es über 171,5 Kilometer von Dünkirchen nach Calais weiter.

3. Etappe (Vejle–Sønderborg, 182 km): 1. Groenewegen (NED) BikeExchange-Jayco 4:11:33, 2. Van Aert (BEL) Jumbo-Visma, 3. Philipsen (BEL) Alpecin-Deceuninck, 4. P. Sagan (SVK) Total, 5. Jakobsen (NED) Quick-Step Alpha Vinyl, 12. Pedersen (DEN) Trek-Segafredo,  17. Konrad (AUT), 24. Großschartner (AUT) beide Bora-hansgrohe, 25. Van der Poel (NED) Alpecin-Deceuninck, 26. Pogacar (SLO) Emirates, 36. Lampaert (BEL) Quick-Step Alpha Vinyl alle gl. Zeit, 90. Haller (AUT) Bora-hansgrohe +31, 115. Schönberger (AUT) B&B Hotels-KTM +39, 148. Gogl (AUT) Alpecin-Deceuninck +1:13, 157. Mühlberger (AUT) Movistar +3:27.
Gesamt: 1. Van Aert 9:01:17, 2. Lampaert +7, 3. Pogacar +18, 4. Pedersen +18, 5. Van der Poel +20, 19. Konrad +46, 52. Großschartner +1:11, 86. Haller +1:38, 129. Schönberger +2:18, 133. Gogl +2:27, 155. Mühlberger +4:33.