Sport

Nach EM-Gold im Doppel: Polcanova fixiert die nächste Medaille

"Ich hoffe, dass wir uns auch im Einzel-Finale gegenüberstehen werden", hatte die Rumänin Bernadette Szocs noch am Donnerstag-Abend nach dem Jubel über die Goldmedaille im Doppel-Bewerb gemeinsam mit Österreichs Topspielerin Sofia Polcanova gemeint. Ihr Wunsch wurde erhört, wenn auch nicht so, wie erhofft. Denn anstatt im Finale kam es bei der Tischtennis-EM in München im Rahmen der European Championships bereits im Viertelfinale zum direkten Duell der beiden Doppel-Partnerinnen. 

Die Siegerin würde ins Halbfinale einziehen und hätte damit eine Einzel-Medaille fix. Nach knapp 36 Minuten war es schließlich Polcanova, die Szocs mit einem 4:2-Sieg in die Schranken wies und damit das dritte Edelmetall bei der EM in München fixierte. Im Semifinale geht es am Samstag gegen die Deutsche Sabine Winter.

"Es war mental sehr schwer, gegen Bernadette zu spielen", meinte Polcanova nach der Partie gegen ihre Doppelpartnerin und Freundin. "Es ist nicht einfach, das zu trennen. Dazu kam, dass auch das Achtelfinale extrem kräfteraubend war. Ich konnte auch am Ende nicht so richtig jubeln, bin aber sehr stolz, dass ich wieder drei Medaillen erobern konnte." An Winter hat Polcanova gute EM-Erinnerungen: "Ich habe gegen sie 2018 ganz knapp mit 3:2 gewonnen. Es wird also eng." Mit Nina Mittelham und Shan Xiaona sind auch die anderen Semifinalistinnen Deutsche.

Brisantes Duell

Polcanova begann stark, legte in Satz eins gleich vor. Szocs leistete sich auch einige Fehler, der erste Durchgang ging nach nur vier Minuten mit 11:6 an die Österreicherin. Doch die Rumänin schlug zurück, im zweiten Satz spielte sie vorne weg und gewann diesen deutlich mit 11:4. Die Beiden schenkten sich nach dem gemeinsamen Gold-Jubel jedenfalls nichts, im dritten Durchgang wechselte mehrmals die Führung. Ehe sich Polcanova doch mit 11:8 durchsetzte. Es folgte ein 11:6 in Satz vier. 

Mit der 3:1-Satzführung im Rücken konnte Polcanova also alles klar machen. Den Matchgewinn gegen Szocs und damit verbunden auch den Halbfinal-Einzug. Bloß hatte die Rumänin vorerst noch etwas dagegen. Szocs verkürzte, der fünfte Satz endete mit 11:6. Das Aufbäumen sollte allerdings im sechsten Durchgang enden. Polcanova erarbeitete sich einen 7:4-Vorsprung, ihre Gegnerin nahm ein Timeout. Die Pause half nichts, die Österreicherin jubelte schließlich über einen klaren 11:5-Erfolg und den 4:2-Matchgewinn. 

Vier Medaillen

Auch 2018 in Alicante hatte Europas aktuelle Nummer vier drei EM-Medaillen erreicht, und zwar Bronze im Einzel sowie Silber in Doppel und Mixed. Im Rahmen der European Championships in München heimste das ÖTTV-Team insgesamt vier Medaillen ein. Neben den vier von bzw. mit Polcanova gewann das Männer-Doppel Robert Gardos/Daniel Habesohn Silber. Insgesamt hält Österreich bei den Championships nun schon bei acht Medaillen (bisherige sieben: 3 Gold, 2 Silber, 2 Bronze).

Daniel Habesohn zog hingegen bereits im Sechzehntelfinale der Herren gegen den deutschen Benedikt Duda mit 3:4 (-4,11,-8,-9,9,6,-7) den Kürzeren. Der Doppel-Europameister lag bereits mit 1:3 zurück, ehe er sich zurückkämpfte und einen Entscheidungssatz erzwang. In diesem behielt Duda die Oberhand. Mit Habesohn verabschiedete sich auch der letzte verbliebene Österreicher aus dem Bewerb.