Mercedes und Red Bull lassen die Hüllen fallen
Von Florian Plavec
Mit einem leicht veränderten Look geht Mercedes in die neue Formel-1-Saison. Das Team präsentierte gestern in Silverstone das neue Fahrzeug mit der Bezeichnung Mercedes-AMG F1 W10 EQ Power+. Der Finne Valtteri Bottas absolvierte am Vormittag die ersten Kilometer auf der Rennstrecke in England. Am Nachmittag war dann Weltmeister Lewis Hamilton an der Reihe.
Konzentriert
„Die Saison 2019 stellt uns alle vor neue Herausforderungen“, sagte Teamchef Toto Wolff. „Das Reglement hat sich erheblich verändert. Wir beginnen bei null und müssen uns erneut beweisen. Es gibt keinen Grund dafür zu glauben, dass wir automatisch erneut vorne dabei sind."
Die Ausfahrt fand im Rahmen eines offiziellen Filmtages statt, an dem das Team die Erlaubnis hat, 100 Kilometer zurückzulegen. Dabei wurde auch die Möglichkeit genutzt, letzte Systemchecks vor Beginn der Wintertestfahrten in Barcelona zu machen.
Mercedes teilte in einer Aussendung mit, dass "einschneidende Veränderungen" im Vergleich zum Weltmeisterauto von 2018 vorgenommen wurden. Der Großteil davon sei auf erhebliche Änderungen im technischen Reglement zurückzuführen. „Regeländerungen stellen stets sowohl eine Chance als auch eine Gefahr dar“, sagte James Allison, der Technische Direktor des Teams.
„Sie sind eine Chance, weil alle bisherigen Annahmen darüber, was man braucht, um schnell zu sein, über Bord geworfen werden. Wer schnell reagieren und clever damit umgehen kann, erhält die Gelegenheit, sich besser als alle anderen Teams anzustellen. Umgedreht stellt dies aber auch eine Gefahr dar, wenn man nicht so clever ist und nicht das Beste aus dem neuen Regelwerk herausholen kann."
Tarnfarbe
Zirka eine Stunde nach Mercedes war dann das Red-Bull-Team an der Reihe. Auf den ersten Blick überraschte die Lackierung am RB 15, doch der Tarnanstrich wird nicht bleiben. Die Ehre der ersten Ausfahrt hatte Max Verstappen.
Auffallend an beiden Autos sind die aufwendig gestalteten Bargeboards, die seitlichen Windleitbleche. Während die Front- und Heckflügel durch die neuen Aero-Regeln heuer einfacher ausgeführt sind, dürften die Ingenieure viel Zeit in die Entwicklung dieser Details gesteckt haben.