Sport/Motorsport

Formel-1-Gewinner Bottas und Red Bull, Verlierer Hamilton

Valtteri Bottas war nicht zu schlagen. Bei leichtem Regen war der Mann von der Poleposition nie in Gefahr, der Finne gewann den Großen Preis der Türkei vor Max Verstappen und dessen Red-Bull-Teamkollegen Sergio Pérez. Verstappen übernahm damit wieder die Führung in der WM, sechs Punkte liegt er vor Lewis Hamilton. Für den Briten wäre mehr als Platz fünf möglich gewesen.

Plus: Sieger Bottas

Zum neunten Mal in dieser Saison stand Bottas auf dem Podest, aber zum ersten Mal erst in der Mitte. „Das war eines der besten Rennen, die ich je gefahren bin. Ich hatte, von einem Rutscher abgesehen, alles unter Kontrolle“, sagte der Finne nach seinem insgesamt zehnten Sieg. Seit wenigen Wochen ist fix, dass der 32-Jährige ab 2022 für Alfa Romeo fahren wird. Und seit wenigen Wochen wirkt Bottas lockerer und angriffslustiger als zuvor.

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Plus: Red Bull

Mercedes war in der Türkei das schnellste Team, doch Red Bull holte mit den Rängen zwei und drei das Maximum – und liegt mit Verstappen in der WM wieder vorne. „Mit dem zweiten Platz bin ich happy“, sagte der Niederländer. „Mehr war nicht möglich.“ Die WM bleibt spannend, eng sollte es auch in Austin zugehen. Dort wird am 24. Oktober der nächste Grand Prix gefahren. Helmut Marko bleibt vorsichtig: „Wir müssen uns etwas einfallen lassen, Mercedes ist auf den Geraden derartig schnell ... die Motorenüberlegenheit ist enorm.“

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Plus: Wetter

Ein paar Tropfen Regen sind eine feine Zutat für einen Rennsonntag. In der Türkei war die Strecke zum Start feucht, danach trocknete sie leicht auf, dann fing es wieder an zu regnen. Die meisten Fahrer holten sich in der zweiten Rennhälfte neue Intermediates, Vettel versuchte es gar mit Slicks – und rutschte wild durch die Gegend. „Es ist nur noch ums Überleben gegangen.“

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Plus: Zuschauer

Die Formel 1 wende sich vom Fan ab, heißt es. Die Türkei habe keine Motorsport-Tradition, sagt man. Doch die Tribünen am Istanbul Park Circuit waren voll, die Fans feierten auch im Regen.

Plus: Sergio Pérez

Viel wurde die Nummer 2 von Red Bull schon gescholten. Doch der Mexikaner zeigte, was er kann, lieferte sich einen spektakulären Zweikampf mit Hamilton und konnte den Briten hinter sich halten. Im Finish setzte er sich auch gegen Leclerc durch und fuhr auf das Podest. „Ich habe geduldig sein müssen“, sagte der 31-Jährige. „Ich genieße das jetzt sehr.“

Minus: Mercedes-Taktik

Hamilton musste wegen eines Motortauschs von Rang elf starten und wurde Fünfter. Doch es wäre mehr möglich gewesen. Entweder hätte das Team Hamilton früher zum Reifenwechsel holen müssen oder ohne Stopp durchfahren lassen. „Ich bin auf Rang drei gelegen“, erzählte der Weltmeister. „Durch den Stopp habe ich viele Positionen verloren. Das ist frustrierend.“ Teamchef Toto Wolff erklärte: „Es ist schwierig, im Auto zu verstehen, wie die Situation ist. Wir haben gepokert auf eine auftrocknende Strecke, oder wir wollten ohne Stopp durchfahren. Aber am Ende mussten wir ihn reinholen, denn die Rundenzeiten waren zu langsam.“

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Minus: Fernando Alonso

Der 40-Jährige wurde in der ersten Kurve von der Strecke geschoben, dann fuhr er Schumacher ins Auto. Im Ziel war er enttäuschter 16.

Minus: Nikita Masepin

Der Russe beweist Woche für Woche eindrucksvoll, dass die Formel 1 für ihn eine Nummer zu groß ist. Dennoch sitzt er bei Haas fix im Cockpit – sein Vater ist Unternehmer und Multi-Milliardär.