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GP von Saudi Arabien: Weltmeister Verstappen schlägt zurück

Sie waren schon ordentlich unter Druck – und das in Rennen zwei von 22. Aber so ist die moderne Formel 1. Nach dem Doppelausfall beim Auftaktrennen in der Vorwoche in Bahrain musste Red Bull am Sonntag in Saudi-Arabien unbedingt groß punkten, um gegen Ferrari nicht früh zu viel an Boden zu verlieren.

Und Red Bull lieferte. Nach der Poleposition von Sergio Pérez am Samstag meldete sich im Rennen dessen Teamkollege Max Verstappen zurück. Der Weltmeister feierte seinen 21. Grand-Prix-Erfolg mit einem beherzten Manöver wenige Runden vor Rennende vorbei an Charles Leclerc. Der Ferrari-Pilot führt nach seinem Sieg in Bahrain weiterhin die WM an. Dritter wurde auf den Straßen von Jeddah Carlos Sainz im zweiten Ferrari. 

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Damit scheint vorerst die Hackordnung innerhalb des Ferrari-Teams besiegelt. Leclerc zeigt in der jungen Saison 2022 seinem Teamkollegen bisher deutlich die Grenzen auf. Womöglich müssen sich die Italiener früh auf einen Nummer-1-Piloten festlegen, um mit Verstappen mithalten zu können.

Für erste Spannung hatte in Saudi-Arabien eine frühe Safety-Car-Phase, ausgelöst durch Williams-Pilot Nicholas Latifi – just eine Runde nachdem Sergio Pérez, der bis dahin ungefährdete Poleposition-Mann, als Erster der Sieganwärter an die Box zum Reifenwechsel gekommen war. Seine Gegner konnten schließlich die Safety-Car-Phase nutzen, um sich frische Reifen abzuholen. Pérez fand sich plötzlich nur noch auf Rang drei wieder, nach der Wiederaufnahme des Rennens gar nur auf Position vier.

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Die Positionen schienen bezogen. Ferrari (Leclerc), Red Bull (Verstappen), Ferrari (Sainz) und  Red Bull (Pérez) lautete die Reihenfolge. Erst eine zweite Safety-Car-Phase, diesmal eine virtuelle (dabei werden die Abstände der Piloten zueinander eingefroren), brachte kurz vor Rennende die Spannung zurück. Nach Wiederaufnahme im Rennmodus war Verstappen dran an Leclerc – und setzte prompt die Attacke. Die sollte gelingen, doch das tat auch der Gegenangriff des Ferrari-Piloten mit flach gestelltem Heckflügel.

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Beim nächsten Angriff legte sich Verstappen seinen Gegner besser zurecht. Der Weltmeister wartete bis zur Start-Ziel-Geraden, um sein Manöver zu setzen. Damit nahm er Leclerc die Chancen zum Kontern.

Qualen für Mercedes

Erst  hinter den beiden Topteams folgte das Mercedes-Duo. Während aber George Russell ein unauffälliges Rennen fuhr, musste sich dessen britischer Landsmann und Kollege Lewis Hamilton erst durch das Feld kämpfen.  Der siebenfache Weltmeister war nach einem katastrophalen Qualifying nur von Rang 15 ins Rennen gegangen, und auf dem engen Stadtkurs musste er bei seinen Attacken behutsam vorgehen, um Berührungen zu vermeiden. Am Ende musste sich der Superstar mit Rang zehn und einem WM-Punkt begnügen. 

Mehr Probleme als beim Auftakt hatten einige Teams mit der Standfestigkeit. Binnen weniger Sekunden rollten sowohl Fernando Alonso (Alpine) als auch Daniel Ricciardo (McLaren) und Valtteri Bottas (Alfa Romeo) mit technischen Defekten aus. Um die Kinderkrankheiten an den neuen Boliden in den Fabriken der Rennställe  zu beheben, sind nun zwei Wochen Zeit. Der nächste Grand Prix findet am 10. April im australischen Melbourne statt.