Warum Formel-1-Star Max Verstappen in Texas nur das Nötigste sagt
Von Florian Plavec
Die Sache ist fast vier Wochen her – aber noch lange nicht vergessen. Vor dem Rennen in Singapur Mitte September war Max Verstappen auf der offiziellen Pressekonferenz der FIA zu seinem Auto befragt worden. „My car is fucked“, sagte der Niederländer. 24 Stunden später trudelte die Strafe der FIA bei Red Bull ein.
Der 27-Jährige wurde vorgeladen und schuldig gesprochen. Verstappen muss gemeinnützige Arbeit leisten. Details dazu sind keine bekannt. Die FIA wolle ein Zeichen setzen und aufzeigen, dass ordinäres Fluchen dem Ruf der milliardenschweren Rennserie schade.
Vor dem Großen Preis der USA am Sonntag (21.00 MESZ/live ServusTV) reagierte Verstappen dann auf seine Art. Bei der Pressekonferenz gab er sich wortkarg und gab nur in ganz kurzen Sätzen Antworten. Ob er seit der Causa etwas von der FIA gehört habe? „Nein, nichts.“ Ob er mit FIA-Chef Mohammed bin Sulayem schon gesprochen habe? „Nein. Aber ich bin offen für ein Gespräch, muss mich jetzt aber mit anderen Dingen auseinandersetzen.“ Was die aktuelle Situation für ihn bedeute? „Es ändert sich nichts. Ich muss weniger reden. Das passt für mich.“
Nach dem Rennen in Singapur habe Verstappen im ersten Ärger sogar mit einem Rücktritt geliebäugelt. Unter diesen Umständen sei ein Blick in die Zukunft „wenig reizvoll“. Natürlich habe man in der Formel 1 immer schon politisch korrekt sein müssen, doch mittlerweile werde das übertrieben.
Der Unterstützung seiner Konkurrenten kann sich Verstappen sicher sein. Auch diese sind unzufrieden mit der Schimpf-Strafe und wollen daher den Dialog mit der FIA suchen. Mercedes-Pilot George Russell ist Sprecher der Fahrervereinigung GPDA. Der Brite erklärt: „Von den Fahrern haben schon viele über das Thema Fluchen gesprochen. Es ist ein bisschen lächerlich, dass es zu einer Strafe gekommen ist.“ Man werde mit der FIA noch über das Thema reden. „Wir hoffen darauf nächste Woche, vielleicht in Mexiko.“
Gegenüber den Pressevertretern in Texas kündigte Russell ein gemeinsames schriftliches Statement an: „Wir wollen nicht die Hitze des Moments wegnehmen. Wir wollen Emotionen während der Rennen zeigen, und es liegt auch an den übertragenden Sender, im Rennen zu entscheiden, welche Kommentare sie senden.“
Anders verhalte es sich bei Pressegesprächen. „In diesem Umfeld haben wir die Pflicht, mehr auf unsere Wortwahl zu achten.“