Formel-1-Star Hamilton über neues Auto: "Wie eine Klapperschlange"
Formel-1-Star Lewis Hamilton kann sich mit der neuen Rennwagen-Generation mit veränderter Aerodynamik bisher nicht anfreunden. „Ich würde sagen, dass diese Fahrzeug-Ära mit Blick auf das 'Porpoising' die schlechteste ist, die ich je erlebt habe. Zur Erklärung für die Zuschauer zu Hause: Die Fahrhöhe verändert sich ständig, rauf und runter, rauf und runter“, sagte der Mercedes-Pilot in Australien. „Es ist wie eine Klapperschlange“, beschrieb Hamilton das Auto.
Unter „Porpoising“ oder „Bouncing“ versteht man das unkontrollierte Heben und Senken der Formel-1-Boliden in der Bremszone von Geraden, das in diesem Jahr nach einer Umstellung des technischen Reglements wieder aufgetaucht ist. Das Rennauto von Mercedes ist von diesem Phänomen stärker als andere Teams betroffen. „Dadurch weiß man beim Einlenken nie, in welcher Position sich das Auto gerade befindet und je nachdem, in welcher Position es sich befindet, über- oder untersteuert es. Das macht es zu einer echten Herausforderung, das Auto zu fahren“, erklärte Hamilton.
Ob die Aerodynamik-Anpassungen die Hauptursache für den Performance-Verlust des achtmaligen Konstrukteurs-Champions sind, darüber gehen die Meinungen auseinander. Auch der Motor musste adaptiert werden, weil in der Formel 1 nunmehr eine andere Treibstoff-Mischung verwendet wird, die zu zehn Prozent aus erneuerbaren Abfällen besteht. Laut dem Konkurrenzteam Red Bull wäre die Erklärung, dass es mit dem Benzin zu tun hat, „logisch“, wie Konsulent Helmut Marko sagte. Bei Mercedes selbst hält man sich, was die genauen technischen Hintergründe angeht, bedeckt.
Teamchef Toto Wolff bekräftigte vor dem dritten Saisonrennen in Melbourne, dass man die Hoffnung auf ein Eingreifen in den Titelkampf nicht aufgegeben habe. „Wenn ich von einem mathematischen und Wahrscheinlichkeitsstandpunkt darauf schaue, würde ich sagen, dass die Chancen 20 zu 80 sind. Aber das ist Motorsport, und im Motorsport kann alles passieren. Als Motorsportler würde ich sagen, es ist wahrscheinlich 40 zu 60“, erläuterte der Österreicher. „Wir werden den Titel nicht abschreiben, aber das ist einfach der aktuelle Status quo.“