Sport/Motorsport

Grünes Licht für die Raserei

Alle Inhalte anzeigen
Die Saison hat noch nicht einmal begonnen, da mussten sich Red Bull und Sebastian Vettel bereits das erste Mal geschlagen geben. Der Weltmeister und sein Team gingen bei denLaureus Awardsin den Kategorien Weltsportler sowie Mannschaft des Jahres leer aus.

Der 25-jährige Deutsche wird es verschmerzen können, sein Leben dreht sich nämlich im Kreis und um eine viel wertvollere Trophäe – jene für den Weltmeister der Formel 1. Nach dem Titel-Hattrick im vergangenen Jahr ist der Red-Bull-Star auch am Sonntag in Melbourne der große Gejagte, wenn mit dem Grand Prix von Australien auch das große Rennen um die WM beginnt.

Die Saison verspricht eine der spannendsten in der 63-jährigen Geschichte der Serie zu werden. Verantwortlich dafür sind kleine, aber feine Änderungen im Reglement:

Alle Inhalte anzeigen

Heckflügel

Der verstellbare Heckflügel (DRS) verringert den Luftwiderstand und erhöht so die Geschwindigkeit auf den Geraden. Im Training und Qualifying darf das System nicht mehr überall und zu jeder Zeit aktiviert werden, sondern nur noch – wie im Rennen – an einer bestimmten Stelle der Strecke. Experten erwarten dadurch einen Nachteil für Red Bull, da das System beim Weltmeister-Team im Vorjahr am effizientesten gearbeitet hat.

Erfindergeist

Formel-1-Ingenieure sind erfindungsreich. Die Luft, die beim Verstellen des Heckflügels frei wurde, wussten einige Rennställe doppelt zu nutzen. Mercedes entwickelte das Doppel-DRS. Damit konnte die Höchstgeschwindigkeit auch außerhalb der DRS-Zone erhöht werden. Heuer ist der aerodynamische Trick verboten. So manches Schlupfloch im Reglement wird aber auch heuer entdeckt werden.

Nasen-OP

Alle Inhalte anzeigen
Die ungewohnten Höckernasen riefen im letzten Jahr Ästheten auf den Plan. Der Weltverband erlaubt heuer, die Stufe mit einer Blende zu verkleiden. Nicht alle folgen dem Schönheitswahn: „Die Blende ist unnötiges zusätzliches Gewicht“, sagt etwa Red-Bull-Chefdesigner Adrian Newey.

Reifen

Alle Inhalte anzeigen

Da können die Teams noch so viel Zeit, Akribie und Geld in ihre Simulationen stecken, das schwarze Gold bleibt die große Unbekannte. Hersteller Pirelli hat alle Mischungen weicher gemacht. Das erhöht die Leistungsfähigkeit, verringert aber gleichzeitig die Haltbarkeit. „Die Reifen waren einfach nicht gut genug“, schimpfte Vettel bei den Testfahrten, als so mancher Gummi sich schon nach wenigen Runden aufzulösen begann.

Strategie

Alle Inhalte anzeigen

In den Vordergrund rücken daher Rennstrategie und Boxenstopps. Der Beschleunigungswettbewerb macht auch vor der Boxengasse nicht Halt. Beim Reifenwechsel soll heuer die Zwei-Sekunden-Schallmauer durchbrochen werden.

Qualifying

Das Match um die Startpositionen wird ein Balanceakt. Einerseits wollen die Teams möglichst wenige Runden drehen, um die kostbaren Reifen für das Rennen aufzusparen, andererseits ist der erste Qualifying-Teil (Q1) so umkämpft wie noch nie. Sechs Fahrer scheiden im ersten Abschnitt aus. Da nach dem Rückzug des HRT-Teams nur noch elf Rennställe am Start stehen, wird es auch zwei Fahrer von den ambitionierten Teams treffen.

Debütanten

Fünf Neulinge geben ihre Premiere in der Königsklasse: Giedo van der Garde (Nl/Caterham), Valtteri Bottas (Fin/Williams), Esteban Gutierrez (Mex/ Sauber) sowie Max Chilton (Eng) und Jules Bianchi (F/beide Marussia).

Expansion

Nach der Verschiebung des Rennens vor der Skyline Manhattans auf 2014 schließt sich heuer erstmals seit 2007 keine neue Station dem teuersten Wanderzirkus der Welt an.

Alle Inhalte anzeigen
Grand Prix von Australien

im Albert Park von Melbourne

Freitag: 1. Training (2.30 Uhr MEZ), 2. Training (6.30 Uhr).

Samstag: 3. Training (4 Uhr), Qualifying (7 Uhr).

Sonntag: Grand Prix (7 Uhr)

alles live auf Sky Sport sowie Qualifying und Rennen live auf ORFeins und RTL.

Vorjahressieger: Jenson Button (Eng) McLaren.