F1: Vettel und Red Bull hadern
Es ist das schönste Lachen, das Sebastian Vettel zu bieten hat. Herzhaft, schelmisch, voller Lebensfreude. Der deutsche Red-Bull-Pilot bereitet sich auf den Formel-1-Grand-Prix von Ungarn am Sonntag vor (Start: 14 Uhr), doch sein Lachen ist in Deutschland geblieben. In Berlin ist dem 25-Jährigen seit Freitag eine Wachsfigur gewidmet.
Fernab der Heimat ist dem Doppelweltmeister aber die finstere Miene ins Gesicht geschrieben. Ausgerechnet das Heim-Rennen in Hockenheim vergangenen Sonntag hat dem Titelverteidiger einen neuerlichen Rückschlag im großen Rennen versetzt. Die Rückreihung vom zweiten auf den fünften Platz, die Fehde mit dem überrundeten Heißsporn Hamilton sowie die Debatte um eine unerlaubte Einstellung am Red-Bull-Boliden haben beim erfolgsverwöhnten Rennstall Spuren hinterlassen. Fernando Alonso (Ferrari) wird – unabhängig vom Rennausgang in Ungarn – als WM-Führender in die Sommerpause gehen.
"Todesurteil für Hühnerdiebe"
Mit einem "Todesurteil für Hühnerdiebe" verglich Helmut Marko die Bestrafung. Der Motorsport-Berater des Konzerns meinte, die Regelhüter würden mit zweierlei Maß messen.
Im Fall von Red Bull liegt das mitunter auch am unbändigen Erfindergeist von Designer Adrian Newey, dessen Arbeitswelt nicht aus Schwarz und Weiß besteht, sondern aus technischen Grauzonen. Bereits zum zweiten Mal in dieser Saison mussten Entwicklungen am RB8 zurückgesetzt werden – vor Ungarn die Einstellungen der Renault-Triebwerke. "Kein großes Drama. Es wäre allerdings auch gelogen, zu sagen, es mache gar nichts aus", sagt Vettel. Er lächelt. Ein bisschen jedenfalls.
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