Sport

Moto-GP in Spielberg: KTM hofft auf den langen Atem

Früher oder später, das wissen sie bei KTM, haben sie irgendwann immer alle in Grund und Boden gefahren. Standfestigkeit zeichnet offenbar nicht nur die Motorräder des oberösterreichischen Herstellers aus, sondern auch die Verantwortlichen im Rennsportbetrieb. Das war so im Motocross und auch bei der Rallye Dakar. Die anspruchsvollste Rallye der Welt gewann KTM zuletzt 17-mal nacheinander. Insgesamt vereinigt der Hersteller in unterschiedlichsten Motorradklassen 288 WM-Titel.

Auf diesen langen Atem sind sie aktuell auch in der MotoGP angewiesen. Wirtschaftlich mag sich das Engagement in der wichtigsten Straßensport-Serie für die Marke längst rentiert haben, sportlich kämpft KTM im zweiten Jahr nach dem Einstieg um den Anschluss. Top-Ten-Plätze wie im Vorjahr waren bisher unerreichbar, letzte Woche in Brünn setzte es sogar die erste „Nullnummer“ seit dem Einstieg.

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„Von Depression kann wahrlich keine Rede sein. Wir freuen uns auf einen ausverkauften Heim-GP“, sagt KTM-Sportdirektor Pit Beirer und verweist dabei auf die anderen Rennklassen: Erstmals in der Firmengeschichte führen KTM-Piloten die WM-Wertungen in den Klassen Moto2 und Moto3 an. Das Rennen auf dem Red-Bull-Ring soll daher zur großen Party werden. Die in orange gehaltene KTM-Tribüne wurde auf 10.000 Sitzplätze aufgestockt.

Nur in der Königsklasse will es 2018 nicht so recht klappen. Dazu kommt Verletzungspech: Statt drei KTM-Fahrern wird am Sonntag nur der Brite Bradley Smith die rund 280 PS starke RC16 über den schnellsten Kurs des Jahres pilotieren.

Neues Konzept 2019

Bei KTM hofft man schon auf das nächste Jahr. Eine grundlegende Änderung des Motorenkonzepts für 2019 soll das oberösterreichische Werksteam entscheidend beschleunigen. Dazu kommt die Suche nach einem weiteren Testfahrer. Zuletzt war auch Noch-Honda-Pilot Dani Pedrosa im Gespräch.

Auf dem Red-Bull-Ring tun sich aber auch andere Szenegrößen schwer. Seit der Rückkehr der MotoGP im Jahr 2016 war Spielberg fest in Ducati-Händen. Die Berg- und Talfahrt im steirischen Murtal kommt den PS-starken Maschinen aus Italien entgegen. 2016 gab es durch Andrea Iannone und Andrea Dovizioso sogar einen Doppelsieg, im Vorjahr setzte sich Dovizioso knapp vor dem späteren Weltmeister Marc Márquez ( Honda) durch.

Fakten: Motorrad-WM in Spielberg

Programm:

  • Freitag,  Training:
    • 9 Uhr: Moto3 (bzw. 13.10)
    • 9.55: MotoGP (bzw. 14.05)
    • 10.55: Moto2 (bzw. (15.05)
  • Samstag, Qualifying:
    • 12.35: Moto3
    • 14.10: MotoGP
    • 15.05: Moto2
  • Sonntag, Rennen:
    • 11.00: Moto3
    • 12.20: Moto2
    • 14.00: MotoGP.

Im Fernsehen: ServusV und Eurosport übertragen jeweils live.

 

WM-Stand, MotoGP:

  1. Márquez (ESP) Honda 181 Punkte
  2. Rossi (ITA) Yamaha 132
  3. Dovizioso (ITA) Ducati 113
  4. Viñales (ESP) Yamaha 109
  5. Lorenzo (ESP) Ducati 105.