Kommentar: Foul am LASK und ein Warnschuss
Von Bernhard Hanisch
Hartnäckig hat das Coronavirus mit all seinen fiesen Tricks in den letzten Wochen intensives Pressing betrieben. Es war nur eine Frage der Zeit: Wann hält der Sport dem wachsenden Druck nicht mehr stand und geht in die Knie?
Was geschieht mit den Wettbewerben, mit Fußballspielen im Speziellen?
Jetzt musste entschieden werden, dass das Publikum die Rote Karte erhält. Sicherheitshalber, wie versichert wurde.
Verschmerzbar, weil terminlich reparabel, ist die Tatsache, dass die Bundesliga in den nächsten zwei Wochenenden eine Zwangspause einlegt. Österreichs Test gegen die Türkei wird zu einem Geisterspiel. Der wohl bitterste Beigeschmack: Auch der LASK hat gegen Manchester United keine Rückendeckung im Achtelfinalhinspiel der Europa League. Gähnende Leere ausgerechnet im international wohl wichtigsten, größten, prestigeträchtigsten Spiel in der erfolgreichsten Saison einer 112-jährigen Vereinsgeschichte.
In Italien musste die Serie A am vergangenen Wochenende ohne Zuschauer auskommen. Mit der Folge, dass insgesamt ein Verlust von 20 Millionen Euro angehäuft wurde. Und schon werden Befürchtungen laut, die TV-Rechte könnten künftig erheblich an Wert verlieren.
Denn in Italien hat sich die Spekulation nicht bewahrheitet, Spiele unter Ausschluss der lebendigen Öffentlichkeit würden die TV-Einschaltquoten in die Höhe schnellen lassen. Blöd nur, Fußballspiele ohne Stimmung will auch im Fernsehen keiner anschauen.
Der Fußball gehört noch immer den Fans, den Menschen, die sich bereit erklären, die Stadien leibhaftig zu füllen. Wenn man so will, keine neue Erkenntnis, aber zumindest ein Hinweis für alle jene, die das scheinbar schon vergessen haben.