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Gericht statt Rennen: Vuelta ohne Nairo Quintana

In den Schlagzeilen war er in den letzten Jahren eher selten, seit Mittwochnachmittag aber geht es rund in Sachen Nairo Quintana: Erst wurde bekannt, dass der Sechste der heurigen Tour de France zwei Mal positiv auf das – seit März 2019 vom Radsport-Weltverband UCI verbotene – Schmerzmittel Tramadol getestet worden ist. Es folgte umgehend die Disqualifikation des 32-jährigen Kolumbianers vom französischen Team Arkéa-Samsic.

Dann kündigte Quintana an, seine Disqualifikation vor dem Internationalen Sportgerichtshof bekämpfen zu wollen. Und schließlich ließ er am Donnerstagvormittag verlauten, dass er auf die am Freitag beginnende Spanien-Rundfahrt verzichten will.

Starten dürfte er, weil die Einnahme von Tramadol – ein Präparat aus der Gruppe der Opioide, das nicht als Doping gilt, sondern wegen seiner Nebenwirkungen verboten wurde – als unerlaubte medizinische Maßnahme gilt und keine Sperre zur Folge hat. Nairo Quintana will aber mit seinen Anwälten gegen die Disqualifikation vorgehen, dazu bleiben ihm zehn Tage Zeit.

Hoch hinaus

Ein Teamzeitfahren über 23,3 Kilometer in Utrecht ist am Freitag der Auftakt zur 77. Spanien-Rundfahrt, bis 11. September sind 3.281,4 Kilometer zu absolvieren. Insgesamt zwölf Mal geht es in einem Etappenfinale bergauf, am 4. September liegt das Ziel auf 2.501 Metern in der Sierra Nevada. Der ursprüngliche Plan, es gar auf 2.805 Meter zu verlegen, musste nach Diskussionen mit der Regionalregierung begraben werden.

Mit Gregor Mühlberger vom spanischen Team Movistar ist dieses Mal nur ein Österreicher dabei, Favorit ist der dreifache Titelverteidiger Primoz Roglic aus Slowenien, dessen Team Jumbo-Visma ja heuer bereits den Gesamtsieger bei der Tour de France stellte. Der Däne Jonas Vingegaard aber ist am Freitag nicht am Start.