Sport/Fußball

Mit Geduld und ohne Glanz: Österreich holt Pflichtsieg in Moldau

Das Wichtigste vorweg: Österreich hat mit einem 2:0-Sieg in Chisinau gegen die Republik Moldau die Pflicht erfüllt. Der Weg ans Ziel war allerdings steinig und erforderte einiges an Geduld.

REPUBLIK MOLDAU – ÖSTERREICH 0:2 (0:1)
Tore: 0:1 (45.) Baumgartner, 0:2 (94.) Arnautovic.
Gelbe Karten: Reabciuk, Belousov bzw. Keine.
Moldau: Avram - Jardan, Posmac, Potirniche (84. Bolohan), Reabciuk – Platica (84. Antoniuc), Dros, Ionita, Belousov (73. Marandici) - Ginsari (59. Bogaciuc) – Ghecev (59. Spataru).
Österreich: Bachmann - Trimmel, Lienhart, Hinteregger, Ulmer - Grillitsch (82. Ilsanker) – Schaub (77. Kainz), Laimer (62. Schöpf), Baumgartner (83. Alaba) – Gregoritsch (62. Kara), Arnautovic.

  • Weitere Spiele:

Dänemark - Schottland 2:0 (2:0)
Färöer - Israel 0:4 (0:2)

Alles begann im Stadionul Zimbru mit einem Defekt der Tonanlage, weshalb die 20 mitgereisten Fans aus Österreich selbst „Land der Berge“ anstimmten, und mündete in einer nicht ganz ernsten Bedroh(n)ung. Der Verdacht, die bei den Hymnen über den Spielern schwebende Drohne würde zur Ausstattung der TV-Produzenten gehören und luftige Bilder liefern, entpuppte sich schnell als Irrtum.

Ein Lausbub hatte sich außerhalb des Stadions einen Streich erlaubt und das Flugobjekt über den Rasen geschickt. Es dauerte 30 Minuten, bis der Strolch ausfindig gemacht werden und das Spiel um 22.15 Uhr Ortszeit beginnen konnte.

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Pause für Dragovic

Geduld war aus österreichischer Sicht auch gefragt, als der Ball endlich rollte. Franco Foda hatte doch geblufft am Tag vor dem Spiel mit seiner Aussage, das Spiel in Israel am Samstag nicht im Hinterkopf zu haben. Der Teamchef gab etwa Aleksandar Dragovic eine Pause, der mit Roter Stern Belgrad schon zwölf Spiele in dieser Saison bestritten hat. Und auch David Alaba spielte nicht, offiziell wegen leichter muskulärer Probleme und einer damit verbundenen Vorsichtsmaßnahme.

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Und auch die Hoffnung vieler Fans, den 18-jährigen Barcelona-Legionär Yusuf Demir von Beginn an zu sehen, erfüllte der Deutsche nicht. Indes schickte Foda Michael Gregoritsch neben Marko Arnautovic ins Spiel in einer 4-4-2-Formation, die in Ballbesitz vor allem als 4-2-3-1 wahrnehmbar war. Die Idee hinter der Nominierung von Gregoritsch blieb jedoch im Verborgenen angesichts des Geschehens auf dem Rasen, das exakt so zu erwarten war.

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Die Gastgeber verbarrikadierten mit zwei engmaschigen Viererketten den eigenen Strafraum, und die Österreicher suchten die Wege hindurch. Allein, sie fanden kaum welche, versuchten oft, um die moldawische Burg herum zu spielen und in den Innenhof zu flanken. Dort – im Strafraum – waren die Österreicher aber oft in Unterzahl. Eine Halbzeit lang ergaben sich lediglich eine Hand voll Halbchancen. Eine solche gereichte dann auch zur Führung: Baumgartner kam aus 17 Metern zum Abschluss und traf präzise ins rechte untere Eck – wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff.

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Stückwerk

Der Auftakt zu einem Offensivfeuerwerk? Mitnichten. Die Bemühungen, nach Seitenwechsel für eine schnelle Entscheidung zu sorgen, waren mehr Stückwerk als Offensivfußball. Und wenn die Österreicher im Ansatz gefährlich wurden, dann aufgrund der individuellen Qualität der beiden Offensivflügel Schaub und Baumgartner. Aus einer Co-Produktion der beiden resultierte auch die beste, nein die einzig echte Torchance im Spiel. Baumgartner schoss aus acht Metern drüber (73.).

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Und wie reagierte der Teamchef? Mit der Angst vor dem Ausgleich wechselte er durch und brachte unter anderem Ilsanker (zur Absicherung?), aber nicht Yusuf Demir. Die halbherzigen Versuche, auf ein zweites Tor zu spielen, wurden beinahe von Moldaus Kapitän Ionita bestraft (88.). Marko Arnautovic machte es besser und traf mit der letzten Aktion zum 2:0-Endstand für die Österreicher, die hinter Dänemark und Israel Dritter sind.

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