Sport/Fußball

Wie virtuelle Bandenwerbung zur neuen Geldquelle im Fußball wurde

Herr Müller sitzt in Wien und sieht, wie Michael Gregoritsch Österreich in Belgien in Führung schießt. Auf der Werbebande im Hintergrund ist ein Sportwettenanbieter aus Österreich zu sehen. Denselben Treffer zur selben Zeit sieht Herr Peeters in Antwerpen. Allerdings: Bei ihm läuft im Hintergrund Werbung für eine belgische Supermarktkette.

Ist das möglich?

Durchaus. Virtuelle Bandenwerbung hat den Fußball vor wenigen Jahren erobert und ist am Samstag auch in Österreich angekommen mit seiner Premiere beim 1:1 des ÖFB-Teams in Brüssel. „Für uns ist das ein echter Meilenstein. Mit der Implementierung der virtuellen Bande eröffnen wir den Werbetreibenden neue Möglichkeiten und heben die Sportvermarktung in Österreich auf ein neues Niveau“, freut sich Christoph Neuhold, Head of International Sales der sporteo International Sportmanagement AG, die das Projekt umgesetzt hat.

Das neue Tool ermöglicht es Klubs und Verbänden, Werbung für regionale oder nationale Zielgruppen zu platzieren, indem ein und dieselbe Werbefläche mehrmals verkauft wird. 741.000 Personen hat die Werbung am Samstag in Österreich erreicht (Marktanteil 34 Prozent) und damit auch dem ÖFB neue Erlöse beschert.

„Für uns als ÖFB ist die virtuelle Bandenwerbung ein Meilenstein, weil wir unseren Partnern dadurch auch bei Auswärtsspielen die Möglichkeit bieten können, ihre Botschaften am heimischen Markt zu präsentieren“, sagt Michael Schmid, Head of Marketing & Sales des ÖFB.

Die Werbewerte des Teams rund um die Stars David Alaba und Marko Arnautovic können noch besser genützt werden. Laut der Berechnung von United Synergies betrug dieser für das Jahr 2022 satte 95 Millionen Euro. Nur 2021 war der Werbewert aufgrund der verschobenen Euro 2020 noch höher.

Nachhaltigkeit

Virtuelle Werbung ist auch nachhaltig. Denn um seine Kunden zu bedienen, muss der Fußball-Bund keinen logistischen Aufwand betreiben und eigene LED-Banden quer durch Europa transportieren.

Für die TV-Seher entstehen keine Einschränkungen, die Übertragungen werden weder verlangsamt, noch unterbrochen und können über alle Plattformen ausgestrahlt werden. Die Partie in Brüssel war jedenfalls nur der Auftakt. Auch für die Partie in Schweden am 12. September wurde ein Paket fixiert. Bleibt zu hoffen, dass Michael Gregoritsch auch dort trifft.