Auf den Spuren von ÖFB-Star Arnautovic: Wöber bringt wieder Millionen
Und dann ging alles sehr schnell. Nach einem halben Jahr ohne Österreicher gibt es wieder ein Stück Rotweißrot in der englischen Premier League. Maximilian Wöber unterschrieb Dienstagvormittag bei Leeds United für viereinhalb Jahre bis 2027, bekam das weiße Leiberl mit der Nummer 39 und könnte schon am Sonntag in der dritten Runde des FA-Cup gegen Cardiff sein Debüt geben.
Bei Leeds wird erwartet, dass der gelernte Innenverteidiger vorerst auf der Position des Linksverteidigers spielen wird, wie schon im Herbst 2022 bei Salzburg. Zumal Leeds auch mit einer Fünferkette auflaufen könnte, mit einem offensiv spielenden Wöber. "Ich werde dort spielen, wo ich der Mannschaft am meisten helfen kann", erklärte Wöber bei seiner Präsentation.
Der Wiener ist erst 24 Jahre alt, hat aber schon seine dritte Station im Ausland vor sich und ist nach Marko Arnautovic der österreichische Fußballer, für den in Summe die meiste Ablöse gezahlt wurde. "Für eine nicht genau definierte Summe", geht der Linksfuß nach Leeds. Insidern zu Folge kann die Ablöse 20 Millionen Euro ausmachen. Damit steht der Verteidiger bei rund 50 Millionen Euro Ablöse. Rapid bekam 2017 von Ajax Amsterdam 7,5 Millionen Euro. Zwei Jahre später überwies FC Sevilla für Wöber 10,5 Millionen Euro, kassierte von Salzburg aber 12 Millionen Euro. Auf der Seite transfermarkt.at ist der Transfer mit 12 Millionen Euro verzeichnet (allerdings mit Steigerungspotenzial auf 24 Millionen). Wöber kommt hier auf eine Gesamtablöse von rund 40 Millionen Euro.
Österreichs wertvollster Spieler ist Marko Arnautovic, bei dem bei fünf Transfers 62 Millionen geflossen sind. Gleich hinter Wöber findet sich Valentino Lazaro. Der Steirer beendet heute mit Torino die WM-Pause. Von Salzburg über Hertha und Inter sind für ihn rund 36 Millionen Euro geflossen.
Vielreisender
Wöber jedenfalls kehrte nach seinen Stationen in den Niederlanden und Spanien im Jahr 2019 heim nach Österreich. Salzburg kaufte den Verteidiger. Damals hieß der Trainer Jesse Marsch, und auch jetzt ist er wieder der Coach von Wöber. Mit Brenden Aaronson und Rasmus Kristensen trifft er zwei ehemalige Mitspieler. "Einer der schwierigsten Dinge bei einem Wechsel ist, dass man sich beim neuen Klub wohlfühlt", sagt Wöber aus Erfahrung. Und das dürfte in Leeds von Anfang an der Fall sein. "Rasmus hat gefragt, ob ich wieder zu ihm kommen werde. Wir waren ja schon bei Ajax und Salzburg Nachbarn."
Bei Salzburgs Sportchef Christoph Freund überwiegt die Freude für Wöbers Chance dem Frust, dass man einen wichtigen Führungsspieler verloren hat, "Max geht jetzt als echter Salzburger in die beste Liga der Welt. Jetzt hat sich für ihn die Möglichkeit aufgetan, sich seinen Traum, in der Premier League zu spielen, zu erfüllen, und wir haben nun für alle Beteiligten eine gute Lösung gefunden."