Sport/Fußball

Nach dem Glasner-Aus: Der ungesunde Trainerkult im Fußball

Man muss kein Mitleid haben mit Fußball-Trainern (auch nicht mit jenen von österreichischen Vereinen). Sie alle machen das freiwillig und werden obendrein außerordentlich gut entlohnt. In den Gehaltslisten der Klubs scheinen sie dennoch meist irgendwo im Mittelfeld auf, ganz vorne finden sich die Trainer aber immer dann, wenn ein Klub Veränderung im Misserfolgsfall herbeiführen will.

Trainerwechsel haben Hochsaison, der Erfolgsdruck ist enorm. Das zeigte zuletzt auch die „Wutrede“ von Frankfurt-Coach Oliver Glasner, zumal der Österreicher als besonnener und analytisch arbeitender Vertreter seiner Zunft gilt.

Die Hauptgründe für die schwindelerregenden Dynamiken in den Coaching-Zonen? Die Klubs verfügen über immer mehr Geld, weshalb Ablösesummen für Wunschkandidaten und Fortzahlungen für Geschasste kaum noch abschrecken.

Zudem ist in den vergangenen Jahren ein fast schon ungesunder Trainerkult entstanden. Von Pep Guardiola, einem dieser mythisch Verehrten, wird etwa jede Armbewegung am Spielfeldrand bewertet, bewundert oder hinterfragt.

Dabei ist der Katalane streng genommen einer jener Protagonisten, den Fußball-Fans fürchten sollten: Er setzt alles daran, das Spiel in jeder Phase kontrollieren zu wollen. Sein Hauptgegner ist nicht wie im Champions-League-Semfinale am Dienstag Real Madrid, sondern das wunderbare Element des Zufalls, den er so gut es geht eliminieren möchte. Was jedoch für Guardiola und seine Methoden spricht: Er wurde noch nie gefeuert.

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