Sport/Fußball

VAR-Wut bei Ried und WSG: "Kriegen jede Woche eine in die Gosch'n"

Eine Millimeter-Entscheidung in der 94. Minute hat Schlusslicht SV Ried die ersehnte Bescherung in der Quali-Gruppe der Bundesliga verwehrt, auch bei der WSG Tirol war am Freitagabend nach dem 1:1 im Abstiegskampf der Ärger groß. Diverse knifflige Entscheidungen von Schiedsrichter Markus Hameter kamen bei den Beteiligten am Tivoli überhaupt nicht gut an. "Wir kriegen jede Woche eine in die Gosch'n, unglaublich", ärgerte sich Ried-Torjäger Seifedin Chabbi bei Sky.

Die Innviertler jubelten in Innsbruck in der Nachspielzeit bereits über den vermeintlichen Sieg, nachdem Innenverteidiger Tin Plavotic nach einem Freistoß traf. Doch Teamkollege Markus Lackner stand zuvor wohl hauchdünn im Abseits, zu diesem Schluss kam Hameter nach Intervention von VAR Harald Lechner. So trennten sich die beiden Teams unentschieden, in der zweiten Halbzeit hatten die haushoch überlegenen Tiroler mehrmals den Siegtreffer auf dem Fuß. Während Ried drei Spiele vor Saisonende weiter die "Rote Laterne" innehat, verpasste die WSG mit sechs Punkten mehr auf dem Konto den vorzeitigen Klassenerhalt.

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"Teilweise vogelwild"

Die Tabellensituation war nach dem Schlusspfiff aber eher zweitrangig, vielmehr kochten die Emotionen über. Hameter sei "wirklich überfordert" gewesen, monierte Chabbi, auch wenn er ein "supernetter Kerl" sei. "Es war teilweise vogelwild." Ähnlich sah es sein Trainer Maximilian Senft, der Anekdoten von der Seitenlinie erzählte. "Ich stehe die ganze Zeit neben dem vierten Schiedsrichter. Vor dem Gegentor sagt er glasklares Handspiel, es wird nicht gegeben. Dann sagt er Gelb-Rot für Ranacher. Es wird wieder nicht gegeben und da ist es schon schwierig, emotional die Balance zu behalten", sagte Senft.

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Die Rieder sind am kommenden Freitag im Keller-Showdown gegen Altach gefordert, es könnte eine Vorentscheidung im Abstiegskampf fallen. "Wir werden uns wieder aufbäumen, wir sind drauf und dran, den Dreier einzufahren. Nächste Woche gibt es sowieso eine Riesenpartie gegen Altach, auf die wir uns trotzdem freuen", betonte Senft, unter dem die Oberösterreicher in sieben Partien der Quali-Gruppe noch keinen Sieg einfahren konnten.

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WSG-Coach Thomas Silberberger lobte seine Mannschaft einerseits für die starke Vorstellung nach dem Seitenwechsel. "Wir haben Ried in der zweiten Hälfte an die Wand gespielt und Chance um Chance liegengelassen", sagte der 49-Jährige. Sein Team habe schlussendlich Glück durch den VAR gehabt, "wenn diese Aktion nicht gewesen wäre, müssten wir enttäuscht sein", betonte er.

Angesprochen auf einen Zusammenprall zwischen Stürmer Thomas Sabitzer und Ried-Goalie Samuel Sahin-Radlinger im Strafraum, bei dem erst Sabitzer den Ball spielte und dann auch Sahin-Radlinger das Spielgerät berührte, konnte Silberberger mit Blick auf die TV-Bilder seinen Augen nicht trauen. "Wer sitzt denn da wieder im Keller? Das ist ja eine klare Fehlentscheidung.

Das sehe ich beim ersten Mal hinschauen in der Zeitlupe, irre", sagte der Coach, nachdem auf Stürmerfoul entschieden worden war. Er habe vollstes Verständnis für die Rieder, dass die Nerven blank liegen würden, "aber ich muss jetzt aufpassen, weil langsam liegen sie auch bei mir blank."