Sturms Meister-Trainer Ilzer: Der große Traum im Cabrio
Von Harald Ottawa
69 Minuten mussten die Sturm-Fans warten, bis ein Kopfball von Gregory Wüthrich sie erlöste. Das 2:0 von Amady Camara in der Nachspielzeit war nur noch Draufgabe. Nach dem 2:0-Sieg über Austria Klagenfurt und dem vierten Meistertitel wurde im Stadion noch lange gefeiert.
Sturm-Legende Mario Haas, als Zeuge immer ein beliebter Gesprächspartner, hatte nach Sturms 2:0-Sieg über Klagenfurt und dem vierten Meistertitel leicht lachen. "Man merkte bei seinem Spiel werden die Beine schwer. Aber am Ende war es sensationell. Wie die ganze Saison", sagt der 49-Jährige, der die anderen drei Meistertitel von Sturm Graz als Spieler miterlebte. "Wird Zeit, dass es auch ohne mich einmal geht", scherzt der Bomber.
Kapitän Jon Gorenc-Stankovic glaubte immer an das große Glück. "Wir wussten, dass es schwer wird. Wir wussten aber auch, dass wir irgendwann das Tor erzielen werden", sagte der Slowene während die Champions-League-Hymne eingespielt wurde - als Vorgeschmack, Sturm ist als Meister fix qualifiziert.
Otar Kiteishvili, der wegen einer Sperre gegen Klagenfurt nur zusah und vom Bundesliga-Vorstand kurz zuvor auch als Spieler der Saison ausgezeichnet worden war, nahm seine kleine Tochter in den Arm und schwärmte nur: "Das ist alles ein Traum, an den wir geglaubt haben."
Für Sportchef Andreas Schicker ist das Double ein Traum, "den vor vielen Jahren niemand für möglich gehalten hat. Aber es zeigt unsere gute Arbeit, dass wir sehr viel richtig gemacht haben." Trainer Christian Ilzer hatte diesen Traum gelebt. "Wir haben - als Schicker und ich hier vor vier Jahren fast gemeinsam begonnen haben - unsere Visionen aufgezeichnet. Ich habe ein Cabrio aufgezeichnet, wo wir mit dem Meisterteller saßen."
Dieser Traum, diese Vision ging nun in Erfüllung. "Wir haben gezeigt, dass wir auch Salzburg schlagen können", sagt Ilzer.