Sport/Fußball

Stöger: „Wir werfen die Nerven nicht weg“

Irgendwann hat es ja so kommen müssen: Es war nur eine Frage der Zeit, bis Tabellenführer Austria nach 18 Spielen ohne Niederlage wieder einmal als Verlierer vom Platz geht. Am Samstag war es so weit, die Veilchen wurden daheim von Aufsteiger Wolfsberg mit einem 0:4 in die Kabine geschickt. Die Austria holte aus den letzten vier Partien fünf von zwölf möglichen Punkten. Von einer Mini-Krise auf dem Weg zum Meistertitel will man am Verteilerkreis nichts wissen.

„Wir werfen jetzt sicher nicht die Nerven weg“, versucht Trainer Peter Stöger weiterhin Ruhe auszustrahlen. „Dem Trainerteam war klar, dass im Laufe des Frühjahrs eine heikle Phase kommen wird.“ Und in der befinden sich die Wiener derzeit, weil die kommenden Aufgaben Sturm Graz und Rapid schwer genug werden.

Im Laufe der Frühjahrs-Saison gab es schon das eine oder andere Spiel, in dem die Austria ihre spielerische Linie zwischendurch verloren, aber dank Kampfgeist, Wille, günstigem Spielverlauf und Glück doch noch den Sieg davon getragen hat. Am Samstag war alles anders.

Der Gegner aus Kärnten glänzte durch Effizienz und nutzte die individuellen Fehler der Wiener eiskalt aus. Die Austria verjuxte umgekehrt gute Möglichkeiten.

Fehlerhaft

Spieler wie Suttner, Koch oder Holland, die bisher konstant verlässlich agierten, leisteten sich Schnitzer mit Folgen. Die Ausfälle von Gorgon, Mader und Grünwald konnten von Simkovic, Stankovic und Vrsic nicht kompensiert werden. Letzterer spielte Alibi-Fußball, hielt viel zu lange den Ball und verlangsamte somit das Austria-Spiel, das in dieser Saison vor allem von Schnelligkeit und Dynamik geprägt ist. Die Aktie Vrsic ist somit am Nullpunkt angekommen.

Stöger wird mit seiner Mannschaft Mitte der Woche das 0:4 analytisch aufarbeiten, ab Freitag widmet man sich dem kommenden Gegner Sturm Graz. Kapitän Manuel Ortlechner verspricht: „Da werden wir anders auftreten als gegen Wolfsberg.“

Auch in Graz wird wieder Nacer Barazite fehlen. Der Flügelspieler ist nach wie vor nicht fit genug für ein regelmäßiges Mannschaftstraining. Die Austria-Führung, allen voran Sportvorstand Thomas Parits, muss bald entscheiden, ob eine (teure) Weiterverpflichtung des Niederländers finanzierbar und sinnvoll ist.